iRobot Roomba j7 Saugroboter mit Kamera Navigation im Test – Innovativ oder Datenschutz-Katastrophe?

iRobot Roomba j7 Saugroboter mit Kamera Navigation im Test - Innovativ oder Datenschutz-Katastrophe? Der etablierte Saugroboter Hersteller iRobot hat sein Sortiment mit einem neuen Flaggschiff Modell, dem neuen Roomba j7 bzw. j7+ erweitert, welches über eine Besonderheit in Sachen Navigation verfügt. Das Plus im Modellnamen steht für eine zusätzliche Absaugstation, mit der der Roboter seinen Staubbehälter automatisch entleeren kann. Beim Blick auf den Roboter wird man sofort eine interessante Neuerung feststellen und zwar verfügt der Roboter über eine Kamera zur Navigation. Im Gegensatz dazu navigieren aktuelle Robotermodelle im höheren Preissegment sich durch eine Kombination von einem Laser-Abstandssensor und einen 3D-Sensor, mit dem Objekte gescannt und Karten von der Wohnung erstellen werden können.

Der etablierte Saugroboter Hersteller iRobot hat sein Sortiment mit einem neuen Flaggschiff Modell, dem neuen Roomba j7 bzw. j7+ erweitert, welches über eine Besonderheit in Sachen Navigation verfügt. Das Plus im Modellnamen steht für eine zusätzliche Absaugstation, mit der der Roboter seinen Staubbehälter automatisch entleeren kann. Beim Blick auf den Roboter wird man sofort eine interessante Neuerung feststellen und zwar verfügt der Roboter über eine Kamera zur Navigation. Im Gegensatz dazu navigieren aktuelle Robotermodelle im höheren Preissegment sich durch eine Kombination von einem Laser-Abstandssensor und einen 3D-Sensor, mit dem Objekte gescannt und Karten von der Wohnung erstellen werden können.

Inhaltsverzeichnis

Kamera – Technikinnovation oder Privatsphäre-Katastrophe?

iRobot Roomba j7 Saugroboter Kamera

Big Brother is watching you? „Your Roomba may be vacuuming up more than you think.
Ich muss zugeben so ganz begeistert war ich von der verbauten Kamera aus Datenschutzgründen nicht und iRobot ist deswegen auch schon in die Kritik gekommen.

The Washington Post- Robot vacuums are learning to avoid dog poop. But that’s not all they can see.

Do iRobot’s cloud-stored maps of my home represent a major privacy risk?

Is Your Roomba Robot Vac Spying on You?

Im Grunde genommen nimmt der Saugroboter jetzt vollständige Bildaufnahmen von der Wohnung auf und versucht, mit einer künstlichen Intelligenz Objekte dadurch besser erkennen zu können. Dadurch soll vermieden werden, dass er Roboter sich in Kabeln verfängt und geradewegs durch einen Hundehaufen fährt. Das Kartenmaterial wird auf den Servern von iRobot gespeichert. Aktuell „hat iRobot keine Pläne Daten zu verkaufen“, ausgeschlossen ist das aber leider nicht so ganz. Und der Hersteller müsste in diesem Fall nicht mal die Nutzer darüber informieren. – So ganz angenehmes Bauchgefühl bekommt man dadurch nicht, aber andere Saugroboter Hersteller wie Xiaomi sind nun auch nicht gerade für ihren guten Datenschutz bekannt 😉

Überblick

Der iRobot Roomba j7 ist auf den ersten Blick aufgebaut wie andere Saugroboter. Das Design ist äußerst schick und modern und gefällt mir richtig gut. Auch die Verarbeitung wirkt sehr hochwertig. Für den Preis kann man dies aber auch erwarten, den der Roboter schlägt mit 749 € (j7) bzw. 999 € (j7+) UVP ziemlich auf den Geldbeutel.

Die Navigationsart nennt iRobot PrecisionVision Navigation. Problem von Kameras: Sie sehen bei Dunkelheit genauso wenig wie wir und eine Nachtsichtkamera ist leider noch nicht an Board, deswegen beleuchten zusätzliche LEDs bei Dunkelheit den Raum, dass der Roboter sich nicht den Kopf anrennt.

iRobot Roomba j7 – Technische Details

iRobot Roomba j7 Saugroboter
  • Lieferumfang: Saugroboter, Ladestation (bei j7+ Absaugstation und zwei Anti-Allergen Beutel), Netzkabel, Ersatzfilter, Kantenbürste
  • Navigation: PrecisionVision Navigation, visuelle Orientierung mit Kamera
  • Saugkraft: 10 x stärker als iRobot Roomba 600-Serie (…)
  • Wischfunktion: nein
  • Sprachsteuerung: Alexa und Google Assistant
  • Reinigungsmodi: dreistufig
  • Bürsten: zwei gummierte Walzenbürsten
  • Kartierung: Imprint intelligente Kartierungstechnologie von iRobot

Technische Details = Betriebsgeheimnis?

Die technischen Angaben des Roomba j7 vom Hersteller sind eher schwammig formuliert. Es wird viel mit Marketing Stichwörtern wie „PrecisionVision“ geworben, aber im Gegensatz zu Marken wie Xiaomi, Dreame und Co. sucht man genaue Angaben umsonst. Die Saugkraft ist mit „10x stärker als die iRobot Roomba 600-Serie“ angegeben. Wenn man die Spur weiter verfolgt, trifft man bei der 600er Serie wie dem iRobot Roomba® 698 auf genau 0 Informationen über die Saugkraft, wodurch die Angabe mit „10x stärker“ komplett nutzlos wird. Die Masche wirkt auf mich leider nicht transparent und eher so als würde man die eigentliche Leistung verheimlichen wollen.

Auf Nachfrage bei iRobot konnte man mir keinerlei Informationen zu den technischen Daten bereitstellen. „Nicht verfügbar“ hieß es, wobei ich bezweifle, dass keiner in der Firma mal irgendwelche Messungen gemacht hat. Naja, die Masche ist leider auch bei anderen hochpreisigen Marken wie Dyson und Vorwerk gängig. Wichtig ist ja letztendlich, was er für eine Leistung erbringt – also zum Test.

Besonderheiten vom Roomba j7

iRobot Roomba j7 Saugroboter Gummiwalzen Unterseite

Höhe: Gewöhnliche Saugroboter haben aufgrund ihrer Laser-Navigation nochmal auf der Oberseite eine Erhöhung für den Laser und sind dadurch deutlich höher, sodass sie oft gerade so nicht unter Möbel fahren können. Der Roomba j7 schafft es dadurch in deutlich mehr Ecken zu fahren.

Objekterkennung: Durch die hohe Positionierung des Lasers können bisherige Saugroboter außerdem flache Gegenstände meistens nicht erkennen und fahren daher ohne Bremsen in Kabel, Spielzeug oder sonstigen Kleinkram rein, der sich dann meist irgendwo im Roboter verfängt. Hier verspricht der Roomba eine deutlich bessere Erkennung durch die Kamera. Das funktioniert auch im Ansatz, aber ist auch noch nicht so ausgereift. Dazu später mehr.

Walzendesign: Der Rooma j7 hat zwei gummierte Bürstenrollen, die einen essenziellen Vorteil haben, den besonders Tierbesitzer schätzen werden. Es sollen sich deutlich weniger Haare darin verfangen als bei Borstenbürsten, was sich im Test auch bestätigt. Nur in der Aufhängung an den Enden schaffen es sich mit der Zeit dann doch mal ein paar Haare sich aufzuwickeln.

Dirt Detect Technologie: Die besondere Technologie von iRobot ermöglicht die Erkennung von stark verschmutzen Bereichen und lässt den Saugroboter dann hier besonders gründlich putzen, indem er mehrmals die Fläche abfährt. Gute Idee, aber zugegeben hatte ich bisher bei aktuellen Topmodellen wie dem Dreame Z10 Pro, Roborock S7 etc. nie das Problem, dass viel Schmutz liegen geblieben ist. Selbst auf Teppichen ist das Ergebnis in der Regel immer gut gewesen, aber hier funktioniert die Dirt Detect Technologie im Test leider nicht so gut wie auf Hartböden.

iRobot Genius Geofencing: Der Roomba j7 merkt mit dieser Funktion, ob der Besitzer mit seinem Smartphone in der Nähe ist und beginnt automatisch mit dem Saugen, wenn man das Haus verlässt, sodass der Roboter einem nicht im Weg rumfährt oder einen mit einem hohen Lärmpegel belästigt. Sobald man wieder nach Hause kommt, bricht der Roboter den Saugvorgang ab.

Absaugstation

Der Staubbeutel in der Absaugstation umfasst 2,7 Liter und kann damit ca. 30 volle Ladungen des Staubbehälters vom Saugroboter aufnehmen. Man kann also davon ausgehen, dass man ihn einmal alle 2 Monate mindestens wechseln muss. Leider hat die Station kein beutelloses Design, wodurch noch Folgekosten durch die Beutel auf einen zu kommen. Für Allergiker ist diese Art der Staubentleerung aber sehr sinnvoll, da man den Beutel sobald er voll ist einfach entsorgen kann, ohne Feinstaub aufzuwirbeln. Wer hier beutellose Sauger schon mal entleert hat über dem Mülleimer kennt das Problem von großen Staubwolken, was auch als nicht-Allergiker nicht gerade gesund ist, wenn man hier regelmäßig eine Nase voll nimmt.

Saugtest

Wie schon erwähnt stellt sich die erste Einordnung als schwierig dar, weil keine genauen technischen Angaben gemacht werden zur Saugleistung etc.

Ergänzend habe ich wie beim Roidmi und Dreame mal meine Testmischung genommen und auf meiner Testfläche den Roboter einmal durchsaugen lassen, um zu schauen wie viel Schmutz er aufnimmt.

Wie wird getestet?

Test-Schmutzmischung: 30g Mehl, 30g Leinsamen, 20g Granola Müsli (max. 0,5cm Durchmesser), 10g Pflanzenblätter, 10g Kunsthaar,

Testboden: Holzdielen, Teppich (Kurzhaar-Teppich Florhöhe 0,8 cm)

Testfläche: 2,25 m² (1 Durchlauf nach Bereichsreinigung)

Maximale Saugkraft der Roboter

SaugergebnisHolzdieleTeppich
Roomba j796 %84 %
Roidmi Eve96 %79 %
Dreame Z10 Pro94 %90 %
Aufgesaugter Schmutzanteil in %

Die Saugergebnisse sind nicht schlecht und auf dem Hartboden erreicht der Roomba j7 immer sehr gute Saugergebnisse von 90-98 %, egal ob Mehl oder Haferflocken. Kurzflorige Teppiche werden ebenfalls sehr gut mit den Gummiwalzen gereinigt. Für etwas längerflorige Teppiche reicht aber nach meinem Eindruck die Saugkraft nicht aus, um Staub oder Haare hier richtig zu entfernen. Hier nehmen gewöhnliche Borstenwalzen besonders Haare besser auf (wobei die Haare in diesem Fall auch nicht aufgesaugt werden, sondern sich halt um die Walze rollen, was wir bei unserer Doppel-Gummiwalze ja gerade nicht haben. Ist die Frage, ob wir die Haare lieber auf der Walze haben und dort manuell entfernen müssen oder sie noch im Teppich hängen.

Allgemein ist die Saugleistung gut, aber auch nicht besser als von Saugrobotern in der 400-500 € Preisliga. Stellt sich die Frage, ob die weiteren Besonderheiten den Preis wett machen.

Die eigentliche Neuerung ist ja die Kamera-Navigation, welche deutlich genauer und besser Gegenstände erkennen kann – auch kleine bzw. niedrige Gegenstände. Und das klappt auch deutlich besser als bei den anderen Saugrobotern. Besonders Kabel oder Spielzeug umfährt der Roboter brav.

Jedoch fühlt sich die Navigation noch ein bisschen an, als wäre sie im Beta-Stadium. Gerade am Anfang hat der Roboter sich häufig „seltsam“ verhalten und wusste oft nicht so richtig, was er jetzt tun soll. Mit der Zeit hat man aber tatsächlich ein bisschen Verhalten beobachten können, wenn einfach mal kleine Gegenstände mitten auf dem Boden lagen. Zwar fährt er oft trotzdem so nah dran, dass er manche Sachen auch kurz wegschiebt, aber es kam nie vor, dass er sich mal in einem Kabel verheddert hat und dieses in die Walzen gekommen ist.

Potenzial hat die neue Technologie, aber ganz so perfekt und geschmeidig wie andere Saugroboter fährt er leider noch nicht durch die Wohnung. Entweder es werden sehr große Bogen um Hindernisse gemacht oder er verfängt sich mal in einer Ecke und dreht sich 10-20x hin und her bis er wieder rausfährt. Oft ist das ganze jetzt aber auch nicht passiert, aber mir ist es ab und zu aufgefallen.

Kritikpunkt: Sobald es dunkel wird sieht der Roboter nur noch schlecht. Zwar hat er eine LED-Beleuchtung, aber auch damit funktioniert die Objekt-Erkennung deutlich schlechter als bei Tageslicht. Man sollte also das Saugen auf jeden Fall lieber tagsüber durchführen. Leider trifft das aber auch bei dunklen Ecken zu oder in unserem kleinen Badezimmer wo man nun mal kein Fenster hat. Hier ist der Roboter dann grade Wegs gegen die Toilette gefahren bei schlechten Lichtverhältnissen.

Fazit

Preis/Leistung

Saugleistung

Funktionen

Navigation

Software

Allgemein gefällt mir der Roomba j7 wirklich gut. Er sieht modern aus und ist qualitativ verarbeitet. Kein billiges Plastik, nichts wackelt oder klackert. Etwa 1000 € für den Saugroboter inklusive Absaugstation sind aber eine Ansage und hier gibt es für den Roomba j7 viel preisgünstigere Konkurrenz. Letztendlich habe ich noch nichts feststellen können, was mir den Aufpreis zum z.B. Roborock S7, Dreame Z10 Pro etc. wert wäre. Die Saugleistung ist gut, aber auch nur leicht überdurchschnittlich. Die neue Navigation hat zwar an manchen Stellen Vorteile, aber das funktionierte bei mir einfach noch nicht so 100% zuverlässig und dafür gab es dann doch immer mal wieder Momente, wo er bereits bei simplen Hindernissen Probleme hatte.

Von der Navigation mit der Kamera sollte man sich jedoch auch keine Weltneuheit erwarten. Zum einen bietet die Navigation zwar einen deutlichen Vorteil, wenn mal Kabel oder Kleinsachen wie Kinderspielzeug auf dem Boden liegen, da er diese im Test in der Regel gut erkannt hat und sie umfährt. Dennoch gibt es bei der Navigation im Allgemeinen einen Stern Abzug, da er doch immer wieder mal mit simplen Gegenständen oder auch in Ecken wie unter dem Schreibtisch überfordert war und sich hier eine Zeit lang festgefahren hat oder einfach plötzlich etwas verwirrt und chaotisch herumgefahren ist. Ich kann mir aber vorstellen, dass zukünftige Updates und auch die KI hier mit der Zeit die ganze Navigation noch deutlich verbessern wird.

Im Angebot kann der iRobot Roomba j7 aber preislich schon attraktiver werden und definitiv einen Kauf wert sein, sollte man sich nicht daran stören, dass man neben Handys und Co. eventuell noch eine weitere Wanze im Haus hat, die die Wohnung filmt ;-). Zu mindestens ich bin in dieser Hinsicht ein bisschen skeptisch.

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