Die richtige Arbeitsplatz-Beleuchtung im Home-Office spielt eine wichtigere Rolle wie man es vielleicht denken mag und hat einen großen Einfluss auf unsere Konzentration und unser Empfinden. Mit wenigen Mitteln lässt sich eine gleichmäßige und produktive Arbeitsplatzausleuchtung erreichen, die mit ein paar Tools sich sogar smart entsprechend der Tageszeit anpasst. Durch smarte Leuchten von Philips Hue, Innr und Co. lassen sich mit Windows-internen Funktionen oder Tools wie f.lux automatische Lichtsteuerungen über den Tag erzielen.
Inhaltsverzeichnis
- Bedeutung des Lichts am Arbeitsplatz
- 1. Lichtfarbe
- 2. Helligkeit
- Weitere Tipps zur Beleuchtung
- 3. Lichtfarbe des Monitors regulieren
- 4. Die richtige Arbeitsplatz-Beleuchtung
Bedeutung des Lichts am Arbeitsplatz
Licht hat einen essenziellen Einfluss auf den Mensch. Dabei prägt das Licht unseren Schlaf-Wach-Rhythmus und der Körper hat sich im Laufe der Zeit auf einen regelmäßigen Wechsel von Wach- und Schlafphasen eingestellt. Tagsüber muss der Körper fit sein, nachts wird für Erholung gesorgt. Licht steuert damit auch unsere Herzfrequenz, Blutdruck, Hormonspiegel und viele weitere Körperfunktionen. Ein gutes Beispiel ist unser Zeitgeber Hormon Melatonin. Sobald es dunkel wird, produziert der Körper Melatonin und wir werden müde. Dabei steuert das Hormon auch noch eine Reihe an weiteren Vorgängen. In den dunklen Wintermonaten kann diese Produktion so gestört werden, dass der Tag-Rhythmus unseres Körpers sich verschiebt und auf Dauer zu durchgängiger Müdigkeit bis hin zur Depression führt.
1. Lichtfarbe
Die Lichtfarbe hat einen Einfluss auf unseren Körper und unsere Stimmung. Über den Lauf des Tages verändert sich die Lichtfarbe des auf die Erde eintreffendes Sonnenlichtes. Morgens und abends steht die Sonne tief und die Sonnenstrahlen müssen einen weiten Weg durch die Atmosphäre zurücklegen. Dabei werden die Strahlen an den Gasteilchen in der Atmosphäre gestreut (Rayleigh-Streuung). Bestimmte Wellenlängen des Lichtes werden hierbei mehr gestreut als andere. Am Mittag steht die Sonne direkt über uns und die Strahlen müssen einen deutlich kürzeren Weg durch die Atmosphäre zurückgelegen. Das führt morgens und abends zu wärmen Lichtfarben wie dem Abendrot und tagsüber zu kälteren Lichtfarben.
Warme Lichtfarben verbindet der Körper mit Entspannung. Dabei wird ein größerer Teil unseres Schlafhormons Melatonin ausgeschüttet. Kalte Lichtfarben hemmen die Melatonin-Produktion und der Körper stellt sich bei diesem Licht auf mehr Leistung und eine höhere Konzentration ein.
Von der Internationale Beleuchtungskommission (CIE) sind unter anderem Beleuchtungen der Klasse D (Daylight) mit den Farbtemperaturen D50 (5000 K), D55 (5500 K), D65 (6500 K), und D75 (7500 K) definiert. Die Lichtfarbe der Morgen- und Abendsonne beträgt ungefähr 2800 K.
Wir können also die natürliche Auswirkung der Lichtfarbe auf unseren Körper uns zunutze machen. In produktiven Phasen am Tag sollte man daher eine Tageslicht-ähnliche Lichtfarbe im Bereich von 5000 – 7500 K am Arbeitsplatz einstellen. Zu kaltes Licht dahingegen kann wiederum zu Nervosität führen. Für die Arbeitsplatz-Beleuchtung haben sich hier in der Vergangenheit die D50 Lampen durchgesetzt, welche mit ca. 5000K ein neutrales und relativ natürlich Licht schaffen.
In den Abendstunden führt warmweißes Licht im Bereich von 2500-3000 K zu einer körperlichen Entspannung.
2. Helligkeit
In erster Linie sollte man für eine richtige und ausreichend helle Ausleuchtung des Arbeitsplatzes sorgen. Ein Richtwert liegt für einen Büroarbeitsplatz bei einer Beleuchtungsstärke von 500 bis 750 Lux.
Als Einordnung: Eine aktuelle LED Glühlampe hat 500-800 Lumen. Lumen wird in der Einheit Candela [cd] angegeben. Als Beispiel hat die Philips Hue White E27 806 Lumen. Lux ist definiert als Lumen pro Quadratmeter. Äquivalent dazu ist 1 Lux gleich der Beleuchtungsstärke von 1 cd mit 1 Meter Entfernung. Hängt ihr also eine solche LED Lampe über eurem Schreibtisch mit 1 Meter Entfernung auf, habt ihr zumindest für den Lichtkegel mit 1m² Fläche darunter eine ausreichende Beleuchtung.
Idealerweise wird das Zimmer mit Tageslicht erhellt. Für eine optimale Beleuchtung kann man dann ebenfalls mit künstlichem Licht für eine indirekte Ausleuchtung sorgen (Decke mit Strahlern anleuchten) oder die Arbeitsfläche mit direktem Licht beleuchten, wenn man z.B. gerade etwas zeichnen oder schreiben muss. Starke Kontraste sowie Spiegelungen am Bildschirm sollten vermieden werden.
Weitere Tipps zur Beleuchtung
Ausrichtung von Lichtquellen
- Achte darauf, dass der Monitor so aufgestellt ist, dass keine Sonnenstrahlen direkt auf den Monitor scheinen können und dadurch zu Reflexionen führen.
- Steht der Monitor nicht am Fenster sorge idealerweise für eine leichte Hintergrundbeleuchtung. Starke Kontraste wie ein heller Bildschirm und eine dunkle Wand bzw. ein dunkler Raum führen zu einer Anstrengung und Überreizung der Augen.
- Gleichmäßige Beleuchtung im Raum: Sorge für eine Mischung von direkten und indirekten Lichtquellen. Der Arbeitsplatz sollte direkt bestrahlt werden, der restliche Raum hauptsächlich indirekt. Starke Lichthöfe sollten vermieden werden.
Für eine direkte Arbeitsflächenbeleuchtung ohne Störung des Bildschirm-Bildes eignen sich spezielle Monitorlampen.
Umgebung
- Neben der Lichtfarbe hat auch die Wandfarbe Einfluss auf unser Empfinden. Helle Wandfarben sind in Arbeitszimmern zu bevorzugen. Diese können sanft das Licht reflektieren und wirken positiver auf unsere Stimmung als dunkle Farben.
- Reflexionsarme Oberflächen verwenden. Spiegelnde Tischoberfläche oder Bildschirme führen zu einer Ablenkung und Störung unserer Konzentration und können auf Dauer zu Kopfschmerzen führen.
3. Lichtfarbe des Monitors regulieren
Windows
Windows 10 bringt einen integrierten Nachtmodus mit sich. Den erreicht ihr über den Benachrichtigungsassistenten oder über die Suche „Nachtmodus“. Hier könnt ihr Blaulicht filtern, dass wie oben erwähnt den Körper wachhält.
Eine geringe Intensität kann tagsüber sinnvoll sein, um die Augen etwas zu entspannen. Wer den ganzen Tag vor weißen Excel Tabellen sitzt, wird das Gefühl kennen. Abends kann die Funktion dann auch auf höherer Intensität genutzt werden, um durch das wärmere Licht entspannter zu werden und auch besser einschlafen zu können. Jeder kennt das Phänomen: Man sitzt bis tief in die Nacht vor dem PC und wird nicht müde. Wer sich anschließend ins Bett legt, braucht meistens lange zum Einschlafen und man fühlt sich unruhig. Genau diesen Effekt kann man mit dem Nachtmodus mindern. Trotzdem sollte man mindestens eine Stunde vor dem Schlafen gehen auch einfach mal alle elektronischen Geräte ausschalten, um den Augen mal etwas Abwechselung zu bieten. 😉
f.lux
Gleiches Ziel hat auch das Programm f.lux, welches aber nicht nur feinere Einstellungen ermöglicht, sondern auch sehr viel mehr Lichtsteuerungsfunktionen beinhaltet.
Es gibt vorgefertigte Profile, ihr könnt aber auch selbst die Farbtemperatur entsprechend der Tageszeit anpassen. Bei mir startet der Tag morgens um 7:30 Uhr mit warm weißen Licht und wechselt dann bis 8 Uhr zu einem 6500K kaltweißen Tageslicht für mehr Konzentration und Energie. Nach dem Feierabend senkt sich die Farbtemperatur ab 17:00 dann wieder langsam ab und bleibt über den Abend auf 3200k warmes Licht.
Die Software könnt ihr außerdem mit eurer Philips Hue Bridge koppeln und anschließend ausgewählte Lampen entsprechend eurer Farbtemperatur und Helligkeit ansteuern. So erhaltet ihr ein gleichmäßiges Ambiente am Arbeitsplatz.
Wer sich die Software anschauen möchte kann dies unter der Homepage: https://justgetflux.com
4. Die richtige Arbeitsplatz-Beleuchtung
Für eine optimale Anpassung der Lichtfarbe und Helligkeit im Home-Office eignen sich smarte Lampen wie von Philips Hue. Mit den Philips Hue White Ambiance lässt sich stufenlos Helligkeit und Lichtwärme einstellen.
Wer noch unbedingt Farbe mit ins Spiel bringen möchte kann auch zu den jedoch deutlich teureren White & Color Versionen greifen, um zwischen 16 Millionen Farben wählen zu können. Die reinen White Lampen unterstützen nur eine Dimmfunktion und sind auf eine warmweiße Lichtfarbe (2200K) festgelegt und für den Arbeitsplatzbereich damit nicht geeignet.
Für den Anfang lohnt sich zum Ausprobieren die neue Generation von Philips mit Bluetooth. Das Hue System funkt über den ZigBee Funkstandard. Dafür benötigt ihr eine Bridge, die dann als Vermittler dient und alle Lampen über WLAN ansteuern lässt. Wer das System erst mal nur mit wenigen Lampen testen möchte kann mit den neuen Bluetooth Lampen auch erst mal ohne Bridge loslegen und das Licht mit dem Handy eben direkt über Bluetooth steuern.
Als Starter Set ist folgende Kombination empfehlenswert:
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Screenbar zur Arbeitsflächenbeleuchtung
Eine weitere praktische Ergänzung zu Tischlampen, LED Stripes oder Leuchten wie der Philips Hue Go bzw. den Hue Play Lightbars sind Screenbars. Diese beleuchten gezielt den Arbeitsbereich vor dem Bildschirm, ohne dabei zu blenden oder zu störenden Reflexionen auf dem Monitor zu führen. Eine sehr empfehlenswerte Screenbar ist die neueste BenQ Screenbar Halo, welche sowohl vor dem Monitor eine sehr saubere Arbeitsflächenbeleuchtung bietet, als auch den Hintergrund des Monitors beleuchtet. Damit hat man besonders in den Abendstunden keinen allzu starken Kontrast, wenn man auf einen hellen Monitor mit dunklem Hintergrund schaut, wodurch sich die Augen spürbar weniger anstrengen müssen.
Das Licht der Screenbar lässt sich natürlich in der Helligkeit, aber auch in der Lichtfarbe anpassen. Dazu hat die BenQ Screenbar Halo eine kabellose und moderne Fernbedienung. Ich habe die Screenbar Halo selbst seit einigen Monaten bei mir in Nutzung und sie hat die erste Screenbar aus dem Hause BenQ bei mir abgelöst. Mehr Informationen dazu gibt es in meinem Testbericht.
Allzu viele gute Alternativen gibt es meiner Meinung derzeit noch nicht auf dem Markt und BenQ hat hier eine Nische für sich entdeckt, die sie mit qualitativen Produkten auch decken. Wer aber auf die Hintergrundbeleuchtung verzichten kann und eine günstigere Alternative sucht, kann hier auch zu der deutlichen günstigeren Xiaomi Mi Monitor Light Bar greifen.
Letzte Aktualisierung am 7.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API