Staubsauger-Roboter sorgen im Alleingang für eine komfortable und automatische Reinigung der Wohnung. So richtig gut und fehlerfrei schaffen es jedoch leider die wenigsten Saugroboter. Angefangen mit der Zufallsnavigation nach dem Boxauto Prinzip sind heutige Topmodelle mit einer Reihe an Navigationssensoren ausgestattet. 3D Sensoren erfassen die Räume und Gegenstände, Laser berechnen den Abstand zu Objekten und Bodensensoren verhindern das Abstürzen des Roboters an der Treppe und erkennen Teppiche. Der Saugroboter Dreame Bot Z10 Pro ist das aktuellste Topmodell von Dreame, welcher mit zahlreichen Features und Sensoren ausgestattet ist und sogar über eine Ladestation mit automatischer Staubentleerung verfügt. In einem ausführlichen Test habe ich in den letzten 14 Tagen alle Funktionen des Roboters ausprobiert. Ob der Saugroboter unter den die besten und stärksten gehört und wie er sich im Vergleich zu Modellen von Xiaomi Roborock und iRobot Roomba schlägt, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Update
Mit dem Firmware Update 4.1.8_1099 gab es ein paar Verbesserungen. Insbesondere positiv aufgefallen ist mir, dass der Saugroboter jetzt sehr viel näher in die Ecken und an Wände fährt als vorher. Auch bei Gegenständen hält er jetzt keinen großen Sicherheitsabstand mehr, sondern tastet sich vorsichtig heran. Der Roboter bleibt zwar jetzt häufiger mal stehen und dreht sich in jede Richtung zum Scannen (obwohl die Map schon angefertigt wurde), dafür sind die Saugrouten jetzt auch etwas „smarter“. Der Roboter flitzt nun ca. 5 Minuten schneller durch unsere Wohnung und saugt gleichzeitig gründlicher, da er die Bahnen näher aneinander abfährt und wie erwähnt Schmutz an Kanten und Ecken endlich besser erwischt wird.
Wer Probleme mit der automatischen Entleerung des Staubbehälters hat, kann sich mal diesen Beitrag anschauen:
Inhaltsverzeichnis
- Worauf man beim Kauf eines Staubsauger-Roboters achten sollte
- Dreame Bot Z10 Pro
- Verpackung
- Technische Daten
- Funktionen
- Test
- Folgekosten
- Vergleich mit dem Roborock S7
- Fazit
Worauf man beim Kauf eines Staubsauger-Roboters achten sollte
Ich hatte bereits einige Modelle ausprobiert, jedoch hat mich trotz meiner Technikaffinität bisher noch kein Modell so richtig überzeugen können. Als Haustierbesitzer mit vielen Teppichen in der Wohnung haben hier die Saugroboter besonders bei längerflussigen Teppichen immer große Probleme gehabt.
Raum-/Hinderniserkennung und Absturzsensoren
Spart euch den Kauf eines Roboters, der lediglich über einen Stoßsensor, also einen Bumber an der Vorderseite verfügt. Die Roboter rammen gegen alles, was in die Quere kommt und drehen dann nach jedem Zusammenstoß ein bisschen die Fahrtrichtung ab. Im Endeffekt irrt der Roboter durch die Wohnung und bleibt letztendlich irgendwie stecken oder dreht sich in einer Ecke im Kreis bis der Akku leer ist. Manche Flächen werden dann 10fach gesaugt, der Großteil wird gar nicht gesaugt. Teurere Modelle, die Räume und Objekte erfassen können erstellen anschließend einen genauen Plan für die Reinigung und saugen damit nach einem genauen Muster die Wohnung durch, sodass keine Ecke vergessen wird oder doppelt gesaugt wird. Das sollte heutzutage Pflicht sein bei einem Saugroboter.
Saugleistung
Leider machen die Hersteller das einfache Vergleichen von Kennzahlen sehr schwer, da häufig relevante Daten erst gar nicht angegeben werden oder einfach unterschiedliche Bewertungszahlen verwendet werden.
iRobot konnte mir selbst bei Nachfrage beim Kundenservice keine Auskunft über die Saugkraft ihrer Saugroboter geben. Stattdessen findet man dann bei allen Modellen der Roomba unter der Saugkraft die Angaben wie „Extrastarke Saugleistung, die mit bis zu 10-mal mehr Saugkraft* für eine verbesserte Reinigung sorgt. * Im Vergleich zum AeroVac™-System der Roomba® 600-Serie.“ Wer dann bei der 600er Serie im Datenblatt schaut, wird wiederum gar keine Angabe finden, was die Information komplett nutzlos macht und für mich schon eine absichtliche Kundentäuschung und Verschleierung der technischen Daten ist.
Meistens findet man aber die Angabe von Air Watts (Achtung nicht zu verwechseln mit normalen Watt) und von Pa (Pascal). Air Watt findet man hauptsächlich bisher nur bei Akkusaugern, während bei Saugrobotern meistens die Angaben in Pascal gemacht werden.
Air Watts (AW) ist mittlerweile eine typische Leistungsangabe für Staubsauger geworden. Die Einheit setzt den Luftstrom, also das Saugvolumen (in m³/h) mit der Saugkraft, also dem erzeugten Unterdruck (in mbar oder Pa) ins Verhältnis.
Air Watt = (Air Flow (in CFM) x Vakuum (in Zoll Wasser Hub)) / 8.5
Mit Pa (Pascal) ist der erzeugte Unterdruck des Saugers gemeint. Akkusauger liegen in einem Bereich von 15.000 – 28.000 Pa, während Saugroboter nur zwischen 2000 – 4000 Pa aufweisen.
Richtwert für Saugstärke (Pa)
Für Fließen oder Parkettboden reicht eine Saugkraft von 2250- 2500 Pa schon gut aus, um Staub und größere Schmutzpartikel aufzusagen. Für Teppiche habe ich aus meinen Erfahrungen her ab 4000 Pa erst ein gutes Saugergebnis beobachten können. Ein sehr wichtiger Faktor ist hier aber ebenfalls die Reinigungsbürste des Saugroboters bzw. des Akkusaugers. Je besser diese Haare und Schmutz einsammeln kann und zum Saugrohr transportiert, desto besser ist natürlich das Saugergebnis. So kann im direkten Vergleich selbst ein Roboter mit einer etwas schwächeren Saugleistung ein gutes Reinigungsergebnis erzielen.
Dreame Bot Z10 Pro
Bei Dreame handelt es sich um eine 2015 gegründete Firma, die auf Reinigungsgeräte spezialisiert ist und auch für Xiaomi Staubsauger produziert. Mit seinen Akkusaugern konnten sie bereits mit ihren ersten Modellen schon überzeugen und haben nicht nur von den technischen Daten die Topmodelle renommierter Hersteller übertroffen. Vor gut 2 Jahren habe ich mir nach vielen positiven Kommentaren im Netz den Dreame V9P Akkusauger gekauft und bin bis heute begeistert von dem überragenden Preis/Leistungsverhältnis. Seit dem hat sich einiges getan und Dreame hat sein Produktsortiment stark ausgebaut und auch bei den Akkusaugern gab es in der Zeit nochmal riesige Fortschritte. Der Dreame Bot Z10 Pro ist das neuste Produkt von Dreame, welcher nach dem aktuellen Stand mit einer Saugkraft von 4.000 Pa zu dem stärksten Saugroboter auf dem Markt gehört. Mit Nasswischfunktion und Auto-Entleerungsbasis bleiben hier keine Wünsche offen und das Modell gehört definitiv zu einer Luxusversion unter seinen Mitstreitern.
Verpackung
Technische Daten
Dreame Bot Z10 Pro | Roborock S7 | iRobot Roomba i7+ | |
Saugkraft (Unterdruck in Pascal) | 4.000 Pa | 2.500 Pa | 2.250 Pa |
Staubbeutelvolumen (Station) | 4.000 mL | 1500 ml | 2.500 mL |
Staubtankvolumen (Roboter) | 400 mL | 470 mL | 400 mL |
Wassertankkapazität | 150 ml | 300 mL | / |
Akkukapazität | 5200 mAh | 5200 mAh | 3300 mAh |
Lautstärke | max. 67 dB | 68 dB | |
Besonderheit | Mehrstöckige Maps, dynamische Routenplanung | Absaugstation mit beutelloser Zyklonstaubkammer, anhebares Wischmodul | Alexa und Google Assistant kompatibel, zwei Gummibürsten |
Info | Absaugstation muss als Zubehör dazu gekauft werden (~300€) | ||
Preis | Preis nicht verfügbar (- 100 € Rabatt-Coupon) | 514,15 EUR | 579,00 EUR |
Bei Amazon kaufen | Bei Amazon kaufen | Bei Amazon kaufen |
Funktionen
Als App kommt die bekannte Mi Home App zum Einsatz. Dort lassen sich u.a. folgende Funktionen aktivieren oder deaktivieren:
- 3D-Hinderniserkennung und Vermeidung
- Teppicherkennung + Leistungsschub auf Teppichen
- Geplante Reinigung
Auf höchster Empfindlichkeitsstufe werden selbst sehr dünne Teppiche wie Fußmatten und Küchenläufer erkannt und der Roboter schaltet sofort auf den Turbo-Modus, sobald er diesen befährt.
Im Startbildschirm könnt ihr dann – sobald der Roboter einmal durch eure ganze Wohnung gefahren ist – eure Karte verwalten. Für den ersten Durchlauf solltet ihr die Wohnung freiräumen und alle Türen weit genug öffnen, sodass der Roboter in jedes Zimmer kommt. Es lässt sich für jede Etage des Hauses eine Karte erstellen. Danach könnt ihr den Grundriss der Wohnung auf eurer Karte personalisieren. z.B.
- Räume benennen
- Zonen erstellen (Fernseher, Arbeitsplatz..)
- Teppichbereiche markieren (nicht unbedingt notwendig, da die automatische Teppicherkennung auch bei sehr niedrigen Teppichen sehr gut ist bei hoher Empfindlichkeit)
- No-Go Zonen kennzeichnen, die der Roboter nicht befahren soll
Das ermöglicht euch später einfach dem Roboter zu sagen, dass er mal eben nur die Küche putzen soll oder die Chipskrümmel vor der Couch wegsaugen soll. Die No-Go Zonen sind praktisch, damit er euch nicht abhaut oder in Bereiche fährt, wo er besser nicht sein sollte, weil er sich in Kabeln verfangen könnte oder eine Dusche abkriegt.
Der Serviceplan zeigt euch die abschätze, verbleibende Lebensdauer von dem Filter an und erinnert euch an das Reinigen von Sensoren oder Bürsten. Nach 2 Wochen Nutzung werden die im Bild angezeigten Werte ausgegeben, wobei man in der Zeit bereits mal die Seiten- und Hauptbürste von Haaren bereinigen sollte und auch regelmäßig mal ein Blick auf die Sensoren an der Vorder- und Unterseite werfen und diese ab und zu mal mit einem Mikrofasertuch abwischen, sodass der Roboter auch weiterhin freie Sicht hat.
Steuerung
Mit der Mi Home App könnt ihr den Roboter auch komfortabel von unterwegs steuern und Reinigungsdurchgänge starten, ändern oder pausieren.
Ihr könnt allgemein entweder die ganze Wohnung saugen lassen, einzelne Räume oder auch ausgewählte Zonen. Genauso könnt ihr den Roboter einfach irgendwo hinstellen und einen Quadratmeter drumherum saugen lassen, in dem ihr auf die Bedientaste an der Oberseite mit dem Quadrat klickt.
Ebenfalls gibt es einen Alexa Skill. Der Skill zum Steuern des Roboters heißt „Dreame“ (Link zum Skill), jedoch hält sich die Nützlichkeit und der Funktionsumfang in Grenzen. Ihr könnt lediglich den Saugvorgang starten und stoppen. Jedoch keine genaueren Anweisungen geben, dass er nur einen Raum saugen soll etc. Der Skill funktionierte bei mir ansonsten so weit. Da wir jedoch hauptsächlich Google Home nutzen, hätte ich mir hierfür ebenfalls einen Skill gewünscht. Vielleicht wird das irgendwann auch noch eingeführt.
Über Google Home lässt sich der Roboter übrigens leider allgemein gar nicht finden und somit auch nicht in der Google Home manuell starten. Bisher scheint hier wohl keine Unterstützung vorzuliegen, da er keine kompatiblen Geräte im Mi Home Konto findet. Auch hier könnte es aber eventuell noch ein Update geben, schließlich ist der Roboter gerade erst auf den Markt gekommen.
Test
Navigation
Im allerersten Durchlauf des Roboters fährt der Z10 erst einmal langsam die komplette Wohnung ab und scannt dabei alle Wände und Möbel mit dem 3D Sensor und dem Laserentfernungsmesser ab, um eine Karte zu erstellen. Allgemein ist der Roboter mit allerhand an Sensoren ausgestattet, um nicht die Treppe herunterzufallen oder einfach – wie viele günstige Modelle – nach dem Trial-and-Error Prinzip überall gegenrammen, was in der Fahrtbahn steht.
- 3D-Sensor für Objekterkennung
- Laserentfernungsmessgerät
- Stufenerkennung an der Unterseite
- Bumber (falls doch mal alle Stricke reißen und er an Gegenstände rammt, die im toten Winkel waren, sorgt der Bumber an der Vorderseite dazu, dass er sich neu orientiert.)
Ist die Karte der Wohnung erst einmal eingespeichert, erkennt der Roboter das Zimmer wieder wo er sich befindet – selbst wenn man in mal an einer beliebigen Stelle in der Wohnung abstellt. Steht einfach mal plötzlich ein Stuhl im Weg oder ist eine Tür geschlossen, die sonst offen war, erkennt der Roboter dies als neues Hindernis und zeichnet das in die Karte ein.
Werden aber größere Veränderungen gemacht – Möbel umgestellt, große Kartons im Raum etc. – dann hatte der Roboter bei uns in diesen beiden Fällen das Zimmer nicht mehr wieder erkannt und hat eine neue Karte erstellt. Dazu ist er dann auch wieder erst einmal alles abgefahren und hat jede Ecke gescannt… Die alte Karte bleibt aber gespeichert, sodass man diese schnell wiederherstellen kann.
Saugergebnis
Die Bewertung der Saugleistung allgemein kann man kurzfassen: Es ist die beste, die ich bisher bei einem Saugroboter gesehen habe und alles, was in den Saugschacht des Roboters passt, wurde auch bisher aufgesaugt. Selbst auf Teppichen, wo die meisten Saugroboter Probleme haben, war das Reinigungsergebnis hervorragend. Die Kombination aus der hohen Saugkraft und der effektiven Sammelbürste sorgt dafür, dass auch wirklich alles aufgenommen wird, was in die Quere kommt. Als Hundebesitzer waren wir wirklich begeistert, dass selbst auf Teppichen kein einziges Hundehaar mehr zu finden war, auch wenn er jetzt keine Langhaar-Mähne hat 😉
Haare, Müsli, Haselnüsse/Erdnüsse, Rosinen, Blätter, Mehl und was sonst so im Alltag auf dem Boden landet sind kein Problem. Ist der „Schmutz“ dann bereits so groß, dass er nicht mehr unter den Roboter passt wird er als Hindernis erkannt. Das kann in manchen Fällen auch mal den Vorteil haben, dass der Roboter nicht versehentlich mal die Rolex verhamstert.
An sich putzt der Z10 Pro sehr gründlich und fährt wirklich nach einem klaren Schema jede Fläche im Raum ab, jedoch wird bei Ecken gerne mal zu schnell abgedreht und der kleine Kehrbesen reicht dann nicht bis in die Ecke, sodass gerade dort auch schon häufiger mal Staubansammlungen vergessen wurden. Hier ist der Roboter meiner Meinung nach etwas zu vorsichtig und sensibel, was die Hindernis-Vermeidung angeht. Auch spielt die runde Form nicht gerade in die Karten, dass der Roboter schön in jede Ecke fahren kann. Für solche Fälle ist z.B. die eckige Form des Roomba S9+ meiner Meinung nach effektiver.
Lautstärke
Ich nutze für meine Saugdurchgänge immer die Saugleistung „Hoch“, schließlich soll der Roboter, wenn er schon durchfährt auch alles erwischen und man möchte ja auch von der hohen Saugleistung profitieren. Bei Teppichen schaltet er dann automatisch auf Turbo (dementsprechend 4000 Pa). Und ja leise ist da auf den beiden Stufen nicht. Wer denkt er kann nebenbei noch gemütlich Arbeiten im Raum oder Fernsehschauen, der sollte zumindest einen Kopfhörer aufsetzen. Auf der niedrigen und mittleren Stufe ist die Lautstärke angenehm, aber wie gesagt – wenn er schon die Wohnung durchsaugt, möchte man ja auch die volle Saugleistung haben.
Für mich persönlich ist die Lautstärke gar kein Problem, da ich entweder immer die Zimmer reinigen lasse, wo ich nicht drin bin oder ich starte den kompletten Vorgang durch die Wohnung dann per App, wenn ich unterwegs bin. Trotzdem hier mal noch als Einordnung der Lautstärke meine Messwerte mit 1 Meter Abstand.
Niedrig | 40 dB |
Standard | 43 dB |
Hoch | 48 dB |
Turbo | 56 dB (63 dB ohne Abstand) |
Wischergebnis
Bei Bedarf kann man mit einem Klick den Wischmob mit dem dazugehörigen Wassertank installieren. Sobald der Tank installiert ist, schaltet der Roboter in den Nasswisch-Modus. Hierbei wird zuerst gesaugt und direkt nass durchgewischt. Die Wassermenge kann man in 3 Stufen selbst in der App einstellen. Selbst die höchste Stufe dosiert das Wasser aber sehr sparsam und war sogar für unsere Holzböden noch einen Ticken zu wenig.
Der Roboter erkennt automatisch Teppiche und lässt diese Bereiche dann beim Nasswischvorgang einfach aus. Das klappte im Test sehr zuverlässig. Der Tank ist nicht sonderlich groß, trotzdem verbrauchte er lediglich die halbe Wassertankmenge für einen kompletten Wischdurchgang unserer 80qm Wohnung. Mit der Wischfunktion schafft es der Roboter den restlichen, feinen Staub vom Boden zu entfernen, der den Saugvorgang überlebt hat. Jedoch werden eingetrocknete Flecken egal welcher Art leider nicht entfernt. Nur, wenn der Roboter sich gerade mit Glück auf der Stelle des Fleckes dreht, könnte er den ein oder anderen Fleck mal erwischen. Frische Kaffeeflecken können mit dem Nasswischmodus zwar entfernt werden, jedoch werden sie teilweise auch eher verschmiert als sauber weggewischt.
Problem bei mir war beim Wischmob außerdem, dass nur die hintere Fläche richtig am Boden aufliegt und der Großteil des Mobs leider nicht effektiv den Schmutz aufwischen kann. Der Z10 Pro schafft es daher nicht so gut genügend Druck auf den Boden zu bringen, um den Mob hier anzupressen. Das Wischergebnis war zudem in einigen Fällen eher mittelmäßig, da die Wasserzufuhr nicht häufig genug aktiviert wird und damit der Boden nicht immer gleichmäßig mit Wasser benetzt wird. Hier könnte sich aber mit einem Software-Update bestimmt noch etwas tun.
Im Gesamten ist die Wischfunktion meiner Meinung nach aber eher Spielerei. Ich muss aber sagen, dass mich die Wischfunktion auch beim Roborock S7 nicht überzeugt hat und wahrscheinlich wird es bei anderen Robotern auch nicht anderes sein. Das Prinzip ist derzeit immer das gleiche: Die Roboter ziehen einen nassen Lappen hinter sich her und verwischen nasse Flecken eher als dass sie sie aufwischen. Für eingetrocknete Flecken fehlt einfach der notwendige Druck des Wischmobs auf den Boden. Da man außerdem nur mit reinem Wasser die Tanks betreiben sollte, fehlt auch zusätzlich der Reinigungseffekt durch Putzmittel.
Akkulaufzeit und Ladezeit und Standbyverbrauch
Ich nutze den Roboter auf der Saugstufe „Hoch“. Bei Teppichen schaltet er auf den Turbomodus. Für unsere 80qm Wohnung mit 6 Teppichen benötigt er für einen vollständigen Durchlauf ca. 60-70 Minuten und verbraucht dabei etwa 50% der Akkuladung für 50qm Saugfläche.
Mit einer Akkuladung kann er bei uns knapp 2 Stunden durchlaufen und zweimal die Wohnung saugen auf diesen Einstellungen.
Die Ladezeit für eine komplette Aufladung ( 5% – 100% ) beträgt etwas über 3 Stunden. Für die oberen 50% (50-100%), wie es bei uns meistens der Fall ist braucht er dann trotzdem noch gute 2 Stunden.
Befindet sich der Roboter nicht in der Ladestation, fährt er bei Inaktivität in den Standbymodus. Hier verbraucht er ca. 3% pro Stunde und lässt sich aber jederzeit über die App erreichen. Nach 6 Stunden schaltet er sich bei mir komplett aus und muss dann über die Powertaste am Roboter wieder gestartet werden.
Absaug-/Ladestation und Staubfach
Sehr komfortabel finde ich die Autoentleerung an der Ladestation. Hier passen, wie man sich ausrechnen kann 10 Staubladungen des Roboters rein. Da der Tank nicht immer randvoll sind es in der Realität auch etwas mehr. Die Entleerung funktionierte bisher immer einwandfrei und es wird mit einer ordentlich Power die Staubkammer durchgepustet und in den Staubbeutel der Station geführt. Selbst in Fällen, wo der Staubtank komplett voll ist, klappte die Entleerung perfekt. Das ist tatsächlich nochmal ein deutlicher Komfortgewinn und spart es einem regelmäßig beim Roboter den Staubtank zu überprüfen und zu leeren, zudem die manuelle Entleerung meistens auch nicht immer nur ein einfaches Ausleeren des Tanks ist.
Trotzdem sollte man ab und zu mal einen Blick in den Staubtank des Roboters werfen und eventuell Rückstände per Hand entfernen. Wir hatten hier lediglich einmal das Problem, dass der Roboter nach dem Backen Mehl auf dem Küchenboden aufgesaugt hat und auch einige Wasserpfützen noch auf dem Boden waren, sodass das Mehl an manchen Ecken im Staubtank festgeklebt ist und angefangen hat zu schimmeln. Den Staubtank kann man aufklappen und mit der beiliegenden Bürste dann manuell Säubern. Das klappt auch ganz okay und muss man zum Glück nicht jedes Mal machen. Trotzdem gibt es eben viele Ecken, die schwer oder nicht erreichbar sind. Aber erneut: Die Autoentleerfunktion hat den Staubtank bisher – außer eben diesem einen Male – immer sehr sauber und vollständig entleert.
Folgekosten
Mit der Zeit fallen bei Saugrobotern auch ein paar Folgekosten an, die man ebenfalls im Blick haben sollte. Hohe Folgekosten für Ersatzbürsten und anderem Zubehör werden häufig bei iRobot (Roomba) aber auch anderen Herstellern bemängelt. Im Falle des Dreame Z10 Pro gibt es 4 Teile, die auf Dauer ausgetauscht werden müssen / können.
- Saugbeutel der Absaugstation (selbstverständlich)
- Seitenbürste (selten)
- Hauptbürste
- Staubtankfilter
Die Saugbeutel haben bei der Einschubplatte die Maße 8×10 cm mit einem Lochdurchmesser von ca. 3,2 cm. Hier könnte man also theoretisch auch beliebige Beutel verwenden und sie im Notfall zurechtschneiden.
Ein Ersatzbeutel liegt noch mit im Lieferumfang bei. Ansonsten müssen die Teile bei Bedarf bei Dreame nachbestellt werden. Aktuell aber noch nicht vorhanden. Daher kann ich leider noch keine Preise für die Folgekosten nennen, werde es aber dann rechtzeitig hier ergänzen.
Vergleich mit dem Roborock S7
Ich hatte einige Wochen den Roborock S7 bei mir im Einsatz, ihn jedoch aus ein paar Gründen wieder abgegeben, die der Dreame Z10 Pro hier tatsächlich besser macht.
Der S7 fährt näher an Wände ran und hat nach meinem Eindruck hier besser den Staub von den Kanten erwischt. Wie der Z10 Pro hatte er aber leider auch Ecken eher gemieden, wodurch man irgendwann doch nochmal mit dem Handstaubsauger durch die Wohnung gehen musste. Von der Fahrweise war der S7 bei mir aber deutlich weniger vorsichtig als der Z10 und ist auch trotz seiner Sensortechnik regelmäßig irgendwo dran geballert. Das wirkt weniger smart dafür hat er halt aber auch hier und da mal mehr Staub erwischt. Der große Unterschied hat sich dann auf Teppichen gezeigt. Bei einem Durchgang hat es der Roborock S7 leider sehr oft nicht geschafft, den Teppich vollständig von Haaren (ob Mensch oder Tier) zu reinigen und auch sonst sah der Teppich je nach Teppichart nicht wie frisch gesaugt aus. Insbesondere bei längerflussigen Teppichen.
Jetzt aber zu der „innovativen“ Wischfunktion des Roborock S7. Bisher funktionieren alle Saugroboter wie auch der Z10 Pro so, dass sie einfach nur einen feuchten Lappen hinter sich her ziehen. Und zwar ohne diesen so richtig auf den Boden zu pressen. Damit kann man vielleicht Staub noch auffangen aber Flecken werden davon nicht angerührt. Der S7 hat nun zusätzlich eine Vibrierfunktion, wo er den Putzlappen ein kleines Stück hoch und runter fahren kann. Das hört man im Betrieb auch deutlich. Im jetzigen Rückblick hat der S7 den Boden deutlich gleichmäßiger mit Wasser benetzt, was zu mindestens etwas besser wirkte. Aber auch hier war der Anpressdruck einfach quasi nicht vorhanden und bereits eingetrocknete Kaffee- oder Limoflecken hat der Roborock S7 nicht annähernd weg bekommen. Zwei von mir beobachtete Problematiken: Der S7 ist beim nass wischen trotzdem auf Teppiche gefahren und hat dafür den Mob die paar Millimeter angehoben. Das hat aber nicht ausgereicht und durch die Vibrationen beim Fahren ist weiterhin ein bisschen Wasser rausgetropft, sodass man regelmäßig Wasserflecken auf den Teppichen hatte. Inzwischen kann man wie beim Z10 Pro aber einstellen, dass er Teppiche vermeiden soll und diese beim Wischen nicht befahren soll.
Ebenso sollte man den Tank und den Mob beim S7 sofort entfernen bzw. leeren, wenn er in der Ladestation steht. Es gibt hier nämlich keine Bodenplatte und bei mir ist dann immer Wasser auf unseren Holzboden getropft! Das war ebenso nicht gut gelöst.
Die Gründe haben mich dann nicht so sehr von dem Saugroboter überzeugt, besonderes für den Preis. Die Entladestation hatte ich damals nicht dabei und muss für stolze 300€ dazugekauft werden.
Nun macht der Dreame Z10 Pro das Wischen nicht gerade besser, dafür macht er wenigstens eines was er soll, richtig gut – und zwar Saugen. Das soll jetzt nicht heißen, dass der Roborock S7 schlecht war, aber hauptsächlich auf Teppichen erzielt der Z10 Pro mit dem Turbo Modus ein bisher sehr zufriedenstellendes Ergebnis, was beim S7 eben nicht immer gegeben war.
Was möchte ich damit sagen? Wenn ihr viel Wert auf die Wischerei legt, dann erwartet mit den aktuellen Saugrobotern hier kein sinnvolles Ergebnis und achtet lieber darauf euch einen soliden Saugroboter (ggf. ohne Wischfunktion) zu holen.
Fazit
Highlights auf einen Blick
Positiv
- Aktuell höchste Saugkraft unter den Saugrobotern von 4000 Pa
- Hochwertige Verarbeitung
- Sehr gutes Reinigungsergebnis beim Saugen, selbst auf Teppichen
- Sensible Hindernis- und Teppicherkennung, wodurch der Roboter elegant Hindernissen ausweicht und sich durch Tischbeine schlängelt ohne überall anzustoßen.
- Lange Akkulaufzeit von durchschnittlich 2 Stunden bei Saugstufe Hoch und Turbo-Modus bei Teppicherkennung.
- Viele App Funktionen und detaillierte Map-Verwaltung
- Starke Autoentleerfunktion mit Staubbeutel für über 10 Ladungen
Weniger gut
- Nasswischfunktion nicht sehr effektiv und ungleichmäßige Benetzung des Bodens. Reicht um Staub und kleinere, frische Kaffeeflecken aufzuwischen (größere nasse Flecken werden dann wiederum eher verteilt). Für eingetrocknete Flecken reicht es aber nicht aus, einfach einen nassen Lappen mit relativ geringem Anpressdruck über den Boden zu schleifen.
- Navigation manchmal zu vorsichtig: Der Roboter dreht häufig bei Tischen oder in Ecken zu schnell ab, sodass er mit der Seitenbürste manchmal nicht den Staub an den Ecken erwischt.
Kaufempfehlung?
Klares Ja! Der Dreame Z10 Pro ist für uns eine riesen Arbeitserleichterung und sorgt für ein wirklich gutes Reinigungsergebnis. Da wir viele Teppiche haben, haben bisher alle Saugroboter Probleme gehabt diese gründlich von Hundehaaren und Krümeln zu reinigen. Selbst beim Roborock S7 war das Ergebnis auf Teppichen nicht 100% überzeugend. Die 60% höhere Saugkraft des Dreame Z10 Pro im Turbo Modus und die effektive Hauptbürste reichten bisher jeden Schmutz zu entfernen.
Auch wenn die Nasswischfunktion nicht so überzeugend ist (wie jedoch meiner Meinung nach allgemein bisher bei allen Saugrobotern), liefert der Z10 Pro trotzdem ein super Gesamtpaket ab mit einem unschlagbaren Preis/Leistungsverhältnis – insbesondere für den Aktionspreis in der Pre-Launch Phase.
Zum Vergleich: Der Xiaomi Roborock S7 inklusive Station schlägt wie der iRobot Roomba i7+ mit ca. 800€ zu Buche und beide haben dafür sogar eine über 60% geringere Saugkraft.
Produkt auf Amazon
Aktuelle Aktion (Stand 21.11.2021) :
Rabattgutschein aktivieren und 100€ beim Kauf des Dreame Bot Z10 Pro sparen bei Amazon mit Versand aus Deutschland!
- Bis zu 65 Tage kein Entleeren des Staubbehälters nötig:...
- Lasernavigation und Hinderniserkennung: Das verbesserte...
- 4000 Pa super starke Saugkraft: Entfernt spielend leicht...
Letzte Aktualisierung am 9.12.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Hallo Patrick, danke für den ausführlichen Test. Sind das gewöhnliche Staubsaugerbeutel für die Station? Du hast zwar geschrieben, dass man sie auch ggf. anpassen kann aber wäre mir lieber wenn es die Beutel passend irgendwo zu kaufen gäbe.
Grüße Jan