Es kommt in der Technik Welt doch eher selten vor, dass man mal wieder mit so richtigen Neuheiten überrascht wird. Zu mindestens für mich war das Release des neuen Wischsauger, dem Dreame H11 Max mal etwas Neues und ich kannte die Kombination bisher so nicht. Während es von Dyson bereits mal ein ähnliches Konzept gab (Dyson Hard), hat es das Modell jedoch nie auf den Markt geschafft. Kommen wir aber gleich mal zur Sache.
Lieferumfang und Verarbeitung
Zum Lieferumfang des H11 Max gehören folgende Komponenten:
- Staubsauger
- Griffstange
- 2x Bodenwalzen
- 2x Filter
- Ladestation
- Netzteil (EU)
- Lade- und Reinigungsstation
- Reinigungsbürste
Verarbeitung
Dreame hat bei den bisherigen Produkten, die ich im Einsatz hatte (Z10 Pro, T30, V9P) mich sehr überzeugt mit hochwertigerer Verarbeitung. Der Dreame H11 Max ist vollständig aus Kunststoff, aber auch hier ist die Verarbeitung gut – aber nicht so hochwertig wie gewohnt. So ist z.B. die Entfernung und Montierung der Wassertanks etwas hakelig manchmal und an manchen Stellen (Bsp. Abdeckung der Wassertanks) wirkt der Kunststoff haptisch etwas billiger und „leichter zerbrechlich“. Auch die Ladestation ist aus einem eher günstigeren Plastik sag ich mal, jedoch erfüllt sie ihren Zweck und muss ja keine hohen Beanspruchungen aushalten. Im Gesamten wirkt der Nasswischer aber solide und qualitativ.
Der Frischwassertank umfasst 900 ml, der Schmutzwassertank umfasst 500 ml. Der Rest des Wassers verbleibt aauf dem Boden.
Das große Farbdisplay zeigt einem unübersehbar den Akkustand an und stellt Meldungen dar, wenn z.B. der Schmutzwassertank gewechselt werden muss. Wer das übersieht, wird natürlich auch per Sprachausgabe auf Deutsch oder Englisch benachrichtigt, die an der Rückseite des Wischsaugers eingestellt werden kann.
Funktion
Wischsauger
Prinzipiell besteht der Sauger aus einem Frischwassertank, der langsam Wasser auf die Bodenwalze dosiert und den Boden leicht anfeuchtet. Die Bodenwalze dreht sich und dient zur Verteilung des Wassers und schrubbt gleichzeitig Flecken vom Boden weg. Hinter der Walze wird das schmutzige Wasser dann direkt wieder aufgesaugt und in einem zweiten Behälter gesammelt. Dabei wird die Wassermenge bzw. der Verschmutzungsgrad gemessen und der Sauger passt automatisch die Saugstärke an, wenn z.B. mal zu viel Wasser auf dem Boden ist.
Neben dem Automatikmodus gibt es dann ebenfalls noch einen „Wasser Absorption Mode“, in dem nur Wasser abgesaugt wird ohne neue Frischwasserdosierung.
Reinigungsstation
Nach dem Wischen und Saugen kann der Sauger einfach in die Station gestellt werden zum Aufladen. Dort lässt sich er sich auch praktischerweise direkt selbst reinigen. Dazu wird eine Zeit lang die Bodenwalze mit frischem Wasser durchlaufen gelassen. Das Ergebnis ist hier gut genug, sodass man nicht jedes Mal die Bodenwalze extra reinigen muss.
Testergebnis
Reinigungsergebnis
Als Reinigungsmittel wurde normales Bodenreinigungsmittel genutzt. Man sollte jedoch mit der Dosierung sehr vorsichtig sein. Bei zu viel Putzmittel schäumt es beim Putzen so stark, dass es spätestens im Schmutztank hochsteigt und der Sauger frühzeitig einen vollen Schmutztank meldet.
Wir haben in der Wohnung Holzböden und Fließen und für beide Bodenarten eignet sich der Sauger perfekt. Die Wassermenge ist genau richtig, um auf dem Holzboden auch hartnäckigere Flecken wegzubekommen, aber gleichzeitig wird das Holz nicht zu nass. Im Notfall schaltet man schnell auf den Absaugmodus und saugt überschüssiges Wasser auf. Ich war im Test sehr überrascht wie viel Schmutz der Sauger aufnimmt, selbst wenn die Wohnung direkt vorher komplett durchgesaugt wurde, hat man bereits nach einem Zimmer eine dunkle Schmutzbrühe im Tank.
Zugegeben sonst gehörte Nasswischen eher nicht zu den Lieblingstätigkeiten und wurde eher im Frühjahrsputz oder besonderen Anlässen halt mal gemacht. Über diesen Weg sieht man aber viel Schmutz einem beim einfachen Saugen doch noch entgeht. 😉
Die Saugleistung ist mit 10.000 Pa entspricht nur etwa der Hälfte oder einem Drittel von aktuellen Akkusaugern in der Preisklasse. Zwar saugt der Nasswischer auch Schmutz wie Haare oder kleinere Partikel bis zu einer Größe von Reiskörner auf, aber zur Grobreinigung ist er auch nicht gedacht. Man sollte daher vor dem Nass wischen wie sonst auch erst mal normal durchsaugen.
Man kann den Wischsauger so neigen, dass man auch gut unter Tische oder Stühl kommt – aber Achtung! Ein zu weites Neigen sollte vermieden werden, da ansonsten das Schmutzwasser herauslaufen kann oder „nach Bedienungsanleitung“ in den Motorraum laufen kann.
Akku
Die Akkuleistung ist OK und für unsere 80 qm vollkommen ausreichend. Auch wenn man im Betrieb zusehen kann wie der Akkustand purzelt kann man mit etwas Übung bei uns die ganze Wohnung mit 50 % Akkuladung durchwischen. Von 100 % auf 0 % hat der H11 Max bei mir knapp 40 Minuten durchgehalten. Damit sollte es für die meisten Anwendungsfälle vollkommen geeignet sein und im Notfall stellt man ihn zwischendrin mal wieder kurz auf die Station bis die nächste Etage dran ist.
Wer ein großes Haus hat, der wird vielleicht eine Art Schnellladung vermissen. Denn der Ladevorgang von 0 auf 100 % dauert gute 6 Stunden, wobei in etwa 2,5 Stunden die ersten 50 % geladen werden.
Wartung
Der Sauger ist so konstruiert, dass sich die Wassertanks sowie die Rolle einfach auseinander bauen lassen und sich reinigen lassen. Die Rolle wird bei normaler Verschmutzung auch ausreichend über die Selbstreinigung in der Station gesäubert. Trotzdem sollte man sie regelmäßig auch mal gründlicher manuell säubern oder kann sie auch mit in die Waschmaschine geben.
Kritik
Mir sind beim Test nur zwei Kleinigkeiten aufgefallen, die man vielleicht noch besser lösen hätte können.
Leider kann man den Modus und damit die Wasserzufuhr bzw. die Saugstärke nicht manuell ändern. Hier fände ich z.B. zumindest sinnvoll noch zwischen der Bodenart oder die Leistung (Wassermenge, Umdrehungen der Bodenrolle und Saugstärke) wählen zu können, da der Automatikmodus nicht immer passend funktioniert. Besonders wenn man Flecken auf dem Boden hat, könnte man mal kurz mehr Wasser und Power benötigen.
Des Weiteren lässt sich aufgrund dem Design mit der Bodenrolle nicht exakt in die Ecken fahren, sodass man immer ca. einen Abstand von knapp einem Zentimeter hat.
Fazit
Der Dreame H11 Max macht das Nasswischen zu einer komfortablen Angelegenheit, die mit dem Gerät sogar Spaß macht. Man kann sehr schnell mal durchwischen und bekommt normale Flecken auch problemlos ruckzuck weg. Selbst, wenn mal etwas schon angetrocknet ist, hat man mit dem H11 Max nach mehrmaligem Drübergehen fast immer Erfolg.
Das Gerät gehört zu der Sorte, die man eigentlich zuerst als Spielerei abstempelt und dann nach einmaligem Benutzen nie wieder missen möchte. Dabei liegt der Fokus des Dreame H11 Max aber auf der Wischfunktion und man sollte ihn nicht als Staubsauger-Ersatz sehen.
Zugegeben, der Preis ist aber doch eine Ansage, besonders weil man in der Regel nicht so häufig nass wischt, wie man z.B. saugt. Wenn man sich jedoch auf dem Markt mal umschaut, erscheint es gleich wieder gerade zu als Schnäppchen. Für den vom ETM-Testmagazin als „sehr gut“ getesteten VK200 (kabelgebundenen!) Saugwischer der „Luxusmarke“ Vorwerk muss man derzeit ordentliche 1182 € hinblättern.
Die UVP liegt bei $499,99 also etwa 438 €. Wer mit der Überlegung spielt und häufig zu Hause nass wischt, der kann am Black Friday ein richtiges Schnäppchen machen. Vom 23. – 30. November gibt es das Gerät, nämlich für unter $399. Der genaue Preis wird noch zu Aktionsstart bekannt gegeben.
Alle Informationen gibt es bei Dreame direkt https://www.dreametech.com
Black Friday Aktion. https://www.dreametech.com/pages/black-friday-collection
Auf Amazon ist der Dreame H11 Max derzeit noch nicht verfügbar. Alternativ zur Herstellerseite könnt ihr ihn momentan nur auf Aliexpress mit der Lieferung aus EU Ländern bestellen.