Überwachungskameras finden bei immer mehr Leuten im Sicherheitsaspekt Einsatz. In etwas rauen Gegenden kann man so schattige Ecken, Eingänge, Garagen und sonstige beliebte Einbruchsziele überwachen und kann so entweder rechtzeitig eingreifen oder hat zumindest Beweismaterial. Aber genauso gut lassen sie sich als Babycam oder zur Überwachung von Haustieren einsetzen. EZVIZ ist hier sicherlich ein bekannter Anbieter für Überwachungskameras und hat mit der EZVIZ BC1 neuerdings eine auf den ersten Eindruck sehr vielversprechende, kabellose Outdoor Sicherheitskamera im Sortiment. Bewegungserkennung, Nachtsichtmodus, Fernzugriff und dann sogar noch 1 Jahr Akkulaufzeit laut Beschreibung klingt einen Versuch wert das System genauer auszuprobieren.
Inhaltsverzeichnis
- Lieferumfang EZVIZ BC1
- Vorteile der EZVIZ BC1
- Installation und Einrichtung
- Einrichtung und App
- Betriebsmodus
- Kamera und Nachtsicht
- Akkulaufzeit und Ladezeit
- Reichweite
- Speicherung in der Cloud oder auf Speicherkarte
- Integration in Home Assistant und Nutzung von Sprachassistenten
- Probleme und Kritiken
- Fazit
- Produktlink
Lieferumfang EZVIZ BC1
Das Starterset kommt mit zwei Kameras, einer Zentrale, mit der ihr die kabellose Überwachungskamera verbinden könnt und Befestigungsmaterial.
Vorteile der EZVIZ BC1
Leichte Montage durch kabellose Freiheit
Ein Sicherheitssystem mit Kameras am Haus zu montieren ist eigentlich nicht mal eben in wenigen Minuten erledigt. Die Kameras müssen alle an passenden Positionen montiert werden und dann per Kabel mit der Basis verbunden werden. Eine kabellose Variante ist hier natürlich äußerst praktisch und sehr flexibel einsetzbar. EZVIZ wirbt mit den BC1 sogar mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr! Das ist eine Ansage zu dem ich im Beitrag aber nochmal kommen werde.
Funk Basis Station mit integriertem Speicher
Im Gegensatz zu WLAN Kameras ohne Basis haben die EZVIZ BC1 den Vorteil, dass sie nicht das hauseigene WLAN belasten und den Router unnötig beschäftigen. Somit wird man keine Beeinträchtigung der Netzwerkleistung bemerken, was gerade bei mehreren Überwachungskameras einen starken Einfluss haben kann. Die Basis enthält einen Slot für eine Speicherkarte auf der alle Kameraaufnahmen direkt gespeichert werden. Die Station kann man sicher im Haus verstecken, sodass Einbrecher nicht so schnell an die Aufnahmen kommen und auch ein Diebstahl oder eine Beschädigung der Kameras nicht zu einem Verlust des Videomaterials führt.
Installation und Einrichtung
Die Sicherheitskamera hat eine Magnetbefestigung und lässt sich auch ohne Schrauben und Bohren an Metallflächen bombenfest montieren. Wer die Kamera an einer Wand befestigen möchte und sie in eine bestimmte Blickrichtung ausrichten will, kann dies sehr komfortabel mit den mitgelieferten Halterungen machen. Die Halterungsscheibe kann an eine Wand geschraubt werden und die Kamera dann entweder darauf angeschraubt oder magnetisch befestigt werden. Die magnetische Befestigung ist natürlich komfortabel, jedoch sollte man hier drauf achten, dass man die Kamera auch hoch genug positioniert, sodass sie nicht einfach beim Vorbeigehen geklaut werden kann.
Einrichtung und App
Für die Einrichtung muss man sich zuerst die App downloaden, welche es sowohl im Apple App Store als auch für Android im Google Playstore zu downloaden gibt. Anschließend muss man sich bei EZVIZ ein Konto erstellen. Dieses Konto sollte man mit einem guten Passwort schützen, damit kein Unbefugter Zugriff auf das Kamerasystem bekommt. Dann führt einen der Einrichtungsassistent durch die Installation wobei im Grunde genommen nur der QR Code der Zentrale abgescannt werden muss und dann können alle Kameras über einen Druck auf die Sync-Taste verbunden werden.
In der App könnt ihr jede Sicherheitskamera live ansteuern – auch von unterwegs. Damit lässt sich der Livestream starten, Fotos schießen, Alarm auslösen oder auch über das Handymikrofon dem Eindringling eine Nachricht durchgeben, die dann über den Kameralautsprecher ausgegeben wird. Außerdem könnt ihr in der Bibliothek alle Fotos von jedem Tag einsehen, die bei erkannten Bewegungen geknipst wurden. In einer
Betriebsmodus
„Intelligente“ Bewegungserkennung
Ihr habt entweder die Möglichkeit eine PIR Erkennung einzustellen, wobei die Kamera hier auf Wärmequellen anspringt. Tatsächlich gab es hier bei mir aber einige Fehlalarme oder Personen wurden gar nicht erkannt.
Zweite Möglichkeit ist die direkte Erkennung menschlicher Körper. Diese Funktion funktioniert ausreichend gut und erkennt auch Kinder und Tiere, selbst wenn man nicht komplett im Bild ist (z.B. wenn die Kamera im Flur auf Fußhöhe nur die Beine sieht).
Aber jetzt kommen die „Probleme“.
Ich wollte die Kamera zuerst innen montieren, sodass sie durch die Glastür am Eingang dann den Bereich erkennt. Grund: Ich habe an der Eingangstür leider nicht die Möglichkeit, die Kamera hoch genug aufzuhängen, sodass man gar nicht dran kommt (und jemand sie einfach klauen könnte). Leider erkennt die Kamera in beiden Modi keine Bewegung durch Glasscheiben. Damit fiel diese Möglichkeit flach und ich habe sie trotzdem draußen aufgehängt. Jedoch letztendlich per Schraubbefestigung und nicht mit der Magnethalterung. Damit kann man sie dann wenigstens nicht mal eben abreißen.
Bereichsmarkierung für Bewegungserkennung
In der App kann man bestimmte Bereiche markieren, in denen die Kamera sich bei Bewegung aktivieren soll. Damit lassen sich z.B. Straßen / Fußgängerwege aus dem Erkennungsbereich rauslöschen und die Kamera ignoriert Bewegungen dort.
Reichweite Bewegungsmelder
Bei mir Test erkannte der Bewegungsmelder ab einer Reichweite von 6 Metern (bis in wenigen Fällen auch 7 Metern) Entfernung Bewegungen relativ zuverlässig. Wer die Kamera relativ hoch hängen möchte ist hier bei größeren Überwachungsbereichen schnell limitiert.
Alarm / Aufnahme bei Bewegung
Erkennt die Sicherheitskamera also jetzt eine Bewegung, beginnt kurz darauf die Aufnahme und das Video wird entweder lokal auf der Speicherkarte abgespeichert oder in der Cloud. Ebenso kann man einstellen, dass bei Bewegungserkennung ein Foto aufgenommen werden soll. Man bekommt man unterwegs eine Push-Meldung von der App und kann direkt sehen, wer sich gerade dort befindet.
OK..“kurz“ darauf. Die Kamera muss nämlich erst mal bei Bewegungserkennung aus dem Ruhezustand erwachen. Bis die Aufnahme dann wirklich startet vergehen hier 2-4 Sekunde!
Ich habe zum Test die Kamera so ausgerichtet, dass sie schon relativ früh eigentlich sieht, wenn jemand angelaufen kommt. Trotzdem habe ich in 4 von 10 Fällen bei 100% Empfindlichkeit der Bewegungserkennung solche Aufnahmen erhalten, wenn man bei uns durch den Eingangsbereich zur Tür läuft.
Die Kamera löst also häufig erst aus, wenn man wirklich schon fast direkt vor ihr steht und das Gesicht dann auch häufig gar nicht mehr drauf ist. Das blaue Kameralicht, welches leuchtet, wenn die Aufnahme aktiviert wird, fängt bei 100% Empfindlichkeit (also der weitesten Reichweite für die Bewegungserkennung) erst an, wenn man bei uns an den Pflanzen vorbeigelaufen ist. Abstand ca. 3-3,5 Meter zur Kamera. Je nach Montageort kann das auch etwas zu wenig sein. Mit einem der letzten Updates hat sich die Reichweite der Erkennung nach meinem Eindruck aber etwas vergrößert. Vielleicht kommen hier auch noch Verbesserungen.
In der Regel wurde ansonsten die Kamera ausgelöst, wenn man auf der Höhe des Tisches war, was dann auch vollkommen in Ordnung war. Nur ist mir die Bewegungserkennung und die Auslösegeschwindigkeit hier für eine Überwachungskamera einfach nicht schnell und nicht zuverlässig genug gewesen. So könnte man auch häufig wichtige Momente nicht erwischen.
Das Positive: Die Kamera ist wirklich sehr weitwinklig und habe sie dann höher montiert, sodass es im Prinzip möglich ist die Tür sowie den kompletten Eingangsbereich abzudecken. Damit habe ich dann auch keine Probleme mehr, dass sie nicht rechtzeitig auslöst. Man muss hier also einfach bei jedem Ort etwas ausprobieren, welcher Blickwinkel und welcher Installationsort die beste Erkennungsrate liefert.
Videoclips
Für die Videoaufnahme gibt es bei der EZVIZ BC1 nun 3 verschiedene Betriebsmodi. Im Leistungsmodus sind die Clips am „längsten“, dafür verbraucht die Kamera natürlich auch mehr Strom. Stellt man auf Energiesparmodus sind die Clips nur ganz kurz und die Kamera schaltet sich gefühlt sofort wieder aus (<1 Sekunde ohne Bewegung). Die Clips sind dadurch sehr abgehakt und es fehlen viele wichtige Momente. Wenn man also an der Haustür die Tür aufschließt oder eben jemand sie aufbricht, reicht das aus, dass die Kamera ausschaltet und diesen wichtigen Moment nicht erfasst. Ebenso habe ich häufig nur einen kurzen 2 Sekunden Clip im Speicher gehabt, wenn z.B. der Paketbote vor der Tür steht, jedoch hat die Kamera nicht aufzeichnet als er gekommen ist und auch nicht als er gegangen ist.
Um die Kamera also überhaupt sinnvoll nutzen zu können muss man auf jeden Fall den Leistungsmodus immer aktiviert haben. Hier zeichnet die Kamera dann wenigstens noch 2-3 Sekunden auf, nachdem sie keine Bewegung mehr erkennt. Das reicht oft aus – aber nicht immer. Auch hier gehen sehr häufig wichtige Momente verloren und die Kamera versucht mit allen Mittel Strom zu sparen und schnell wieder in den Ruhemodus zu fahren.
Der „Extrem stromsparend“ Modus aktiviert die Kamera dann nur manuell, wenn man in der App die Live Ansicht aktiviert aber nicht durch Bewegung.
Kamera und Nachtsicht
Die Kamera läuft maximal mit FullHD auf, was in der Regel ausreicht. Die Kameraqualität sieht auf dem Handy erst mal ganz gut aus und ist auch relativ lichtstark. Schaut man sich die Aufnahmen dann aber auf dem Computer an oder zoomt nur ein bisschen in die Aufnahme rein, sieht man, dass das Bild der doch sehr pixelig und schwammig ist. Bei Tageslicht reicht das für die meisten Zwecke aber vollkommen aus. Bei Dämmerung lassen sich Gesichter ab 2 Meter Abstand nur noch schlecht und ab 3 Meter Abstand eigentlich fast gar nicht mehr erkennen. Hier sollte man drauf achten, die Kamera nicht allzu weit entfernt von den relevanten Zonen aufzustellen, sonst wird man später nicht viel auf den Aufnahmen erkennen können.
Tag
Hier mal zwei Aufnahmen mit einem Test Text auf einer DIN A 4 Seite (Schriftgröße 72 – 20). Das erste Bild mit 3 Meter Abstand, das zweite mit 2 Meter Abstand zur Kamera.
Nacht
Bei Dämmerung leidetet die Qualität dann ziemlich schnell…
Die EZVIZ BC1 wirbt mit „farbiger Nachtsicht“. Das stimmt im Nahbereich auch aber hierfür werden zwei LED Scheinwerfer an der Kamera eingeschaltet, was alles andere als unauffällig ist und so blendet, dass wahrscheinlich jeder Einbrecher sich sofort aus Reflex die Hand vor das Gesicht hält. Dafür dient es natürlich der Abschreckung und jeder Eindringling wird sich sofort bewusst sein, dass er gefilmt wird und wahrscheinlich selbst bei Nacht in dem Fall gut zu erkennen ist.
Ich bevorzuge aber dennoch den klassischen Nachtsichtmodus, da er einfach unauffälliger ist und man Details bei Nacht deutlich besser erkennt als bei Tag. Und ich muss sagen im Abstand von bis zu 2 Meter ist die Qualität selbst bei Nacht ziemlich gut mit dem Schwarz/Weiß Nachtmodus.
Akkulaufzeit und Ladezeit
Okay Herstellerangaben gerade zu Akkulaufzeit sind natürlich immer optimistisch aber 1 Jahr Laufzeit klingt trotzdem äußerst viel für eine kabellose Überwachungskamera.
Wie schafft die Kamera so eine lange Akkulaufzeit?
Der verbaute 12.900 mAh Akku ist zwar nicht gerade klein aber für ein Kamerasystem mit Funkverbindung saugt einen Akku in dieser Größe trotzdem relativ schnell leer. Wie ich Abschnitt „Betriebsmodus“ schon geschrieben springt die EZVIZ BC1 daher nur an, wenn Bewegung erkannt wird und nimmt dann für wenige Sekunden einen Clip auf, der entweder auf der Speicherkarte in der Basis oder in der Cloud abgespeichert wird.
Akkulaufzeit im Test
Im Leistungsmodus waren bei mir nach 7 Tagen dann aber schon 15% Akku weg mit durchschnittlich 8-10 drei Sekunden Clips pro Tag (wenn man eben das Haus verlassen hat, heimgekommen ist oder der Paketbote da war). Eine einfache Überschlagsrechnung führt hier nur noch zu knapp 7 Wochen Laufzeit. Nach 14 Tagen mit etwas weniger Action, da wir eine Woche nicht daheim waren beträgt der Akkustand noch 83%. Also lediglich 2% in den 7 weiteren Tagen verbraucht. Jedoch wurde hier auch nur 2x kurz auf die Kamera per Fernzugriff zugegriffen und nur 4 Clips aufgenommen.
Damit lässt sich schon gut erkennen, dass sobald die Kamera mal etwas zu tun hat und Videos aufnimmt, der Akku gerade zu dahinschmilzt. Bei Daueraufnahme wäre die Akkulaufzeit damit wahrscheinlich nur wenige Minuten. Das sollte man auch bei der Positionierung der Kamera beachten. Wenn man die Kamera auf eine Straße richtet oder einen Gehweg, wo regelmäßig Autos vorbeifahren oder Personen vorbeilaufen, die die Kamera aktivieren, dann wird der Akku nach kurzer Zeit leer sein. Bei der Installation sollte man daher auch den Bewegungsmelder richtig konfigurieren und die Reichweite der Erkennung so einstellen, dass nur im relevanten Bereich die Bewegung erkannt wird.
Ladezeit
Die Ladezeit für eine Vollladung dauert ca. 12 Stunden. Für 50% Akkuladung hat es knapp 5 Stunden gedauert. Man muss also damit rechnen sie (in meinem Fall) einmal alle 2-4 Monate für einen halben Tag außer Betrieb zu nehmen und aufzuladen.
Reichweite
Wie schon geschrieben verbindet sich die Kamera nicht mit dem hauseigenen WLAN, sondern stellt eine direkte Funkverbindung mit der Basis her. Die Reichweite ist bei uns in der Wohnung zwar ausreichend gewesen aber für ein großes Haus hätte es bei Weitem nicht ausgereicht. Der Verbindungstest in der App zeigte selbst im gleichen Raum nur eine mittelmäßige Verbindung an – mit einer Wand dazwischen war die Verbindung schwach aber hat noch funktioniert.
1 Wand zwischen Basis und Kamera und 15 Meter Luftlinie führte dann zu den ersten Verbindungsabbrüchen und Meldungen in der App. Problematischer: 2 Wände und 10 Meter Luftlinie zwischen Basis und Kamera waren das Aus bei mir für die BC1. Das macht die Aufstellung etwas schwierig, da häufig sogar 3 Wände im Weg waren. Hier muss man also die Basis sehr bedachtet positionieren.
Speicherung in der Cloud oder auf Speicherkarte
Speicherkarte
Für den Test habe ich eine SanDisk Max Endurance verwendet und diese in NTFS Format formatiert.
Erster Versuch war mit FAT32 Format, jedoch wurde sie hier nicht erkannt. Aber auch im NTFS Format hat es ca. 30 Minuten gedauert bis sie in der App aufgetaucht ist. Hier musste ich sie dann erneut über die App formatieren und dann war sie einsatzbereit. Da habe ich am Anfang auch erst mal lange herumprobiert und hatte im Internet schon gelesen, dass anscheinend nur Kingston Karten unterstützt werden – mit der SanDisk klappte es letztendlich dann aber doch. Man sollte sie daher einfach mal einstecken und 30-60 Minuten warten und nicht direkt wieder herausziehen, wenn sie nicht sofort erkannt wird 😉 vielleicht funktioniert es mit Kingston Speicherkarten aber besser.
Die Videoclips nehmen nicht allzu viel Platz weg, sodass bei zwei Kameras 32-64 GB Speicherkarten schon locker reichen. Man sollte aber beachten, dass sobald die Karte voll ist, die Speicherkarte von vorne beschrieben wird und damit alte Aufnahmen gelöscht werden. Es werden Karten bis zu 256 GB Größe unterstützt, was für 4 Kameras in der Regel auch ausreichen sollte. Preislich liegt man bei der Speicherkarte dann selbst bei MAX ENDURANCE Karten nur bei einmalig 70-80€.
Cloud
Wer aus irgendwelchen Gründen seine Aufnahmen der EZVIZ BC1 Überwachungskamera auf fremden Servern speichern möchte, kann auch das Cloud Abo erwerben. Ich habe es selbst nicht ausprobiert, es gibt aber eine Testphase.
Hier der Link zu den Abo-Varianten: https://www.ezvizlife.com/de/page/cloudplay
Wer ohne Abo nur testen möchte, kann dies wohl 30 Tage lang tun mit einem 7-Tage Videoverlauf. Dabei werden alle Kameras unterstützt aber Obacht: Nach der Testphase kostet die Nutzung von mehreren Kameras gleich einen saftigen Aufpreis.
7 Tage Videoverlauf | 30 Tage Videoverlauf | |
1 Kamera | Monatlich: 4.99 € Jährlich: 49.99 € | Monatlich: 7.49 € Jährlich: 74.99 € |
bis zu 4 Kameras | Monatlich: 9.99 € Jährlich: 99.99 € | Monatich: 14.99 € Jährlich: 149.99 € |
Da man selbst mit den zwei Kameras aus dem Starterset schon den Premium Plan für 149,99€ pro Jahr buchen müsste, hat man hier nicht unwesentliche Folgekosten.
Natürlich aber kein Muss und die Nutzung von einer Speicherkarte reicht vollkommen aus. Wie oben erwähnt liegt man hier einmalig bei maximal 70-80€ und sollte mit den Endurance Karten nach meinen Erfahrungen nach auch sehr lange Lebensdauern haben.
Integration in Home Assistant und Nutzung von Sprachassistenten
Sowohl für Home Assistant als auch Alexa, Google Home oder IFTTT gibt es passende Plugins/Skills, damit man die EZVIZ BC1 Kamera hier verknüpfen kann. Leider war hier der Wurm drin.
Bei Google Home ließ sich der EZVIZ Account sofort verknüpfen und die Kamera konnte einem Raum zu geordnet werden. Mit „Hey Google, Zeige die Kamera auf dem Fernseher“ kann man dann zum Beispiel das Video an einen Google Nest Gerät mit Display oder einen Chromecast streamen (Namen der Geräte müssen natürlich stimmen). Die Kamera schaltet tatsächlich an, der Chromecast startet, jedoch kommt kein Bild an. Außerdem geht die Kamera nach 10 Sekunden wieder in den Energiesparmodus und man muss Google erneut bitten die Kamera zu streamen. Nach über einer Stunde herumprobieren habe ich dann aufgegeben.
Also nächster Versuch die Kamera als IP-Kamera im LAN zu streamen oder in Home Assistant einzubinden. Über die App gibt es hierfür die LAN-Live-Ansicht, die jedoch auch nach allen Versuchen bei mir einfach keine Kamera findet. Ebenso habe ich es mit allen Tipps und Adressen nicht geschafft den RTSP-Stream über VLC zu streamen. Damit ließ sich die Kamera dann auch nicht in Home Assistant oder MotionEye einbinden.
Probleme und Kritiken
Leider gab es bei mir im Test häufig Probleme und viele Funktionen klappten nicht was eigentlich laut Beschreibung oder App suggeriert wird (Google Home, IFTTT, LAN Livestream…). Ich hatte sogar den Support extra kontaktiert, der jedoch nur eine Standard-Antwort geschickt hat wie man z.B. die Kamera mit Google Home verbindet oder die Kamera sucht für den LAN Live View Modus. Hier mal eine Zusammenfassung:
- Google Home: EZVIZ kann bei Google Home hinzugefügt werden und per Sprachbefehl zwar erreicht werden, jedoch passierte bei mir dann nichts.
- IFTTT funktionierte nicht
- LAN Livestream / RTCP Stream funktioniert nicht – Kamera wird nicht gefunden. (Funktion geht wahrscheinlich bei der BC1 nicht)
- Software/Firmware Update funktioniert nicht – Basis Fehlercode 199999 , Kamera Fehlercode ???? (Update: 22.08.21 Update hat eine Woche später doch funktioniert. Wurde aber wohl irgendwann mal automatisch noch installiert und habe es erst nach einem Neustart aller Geräte dann gesehn.)
- Einbindung in Home Assistant funktioniert nicht
- Email/App Benachrichtigung funktioniert nicht (Update: Funktioniert seit dem neuen Software-Update / App Update jetzt endlich)
- Scharfschalten / Alarm Modus in der App funktioniert nicht (Wird anscheinend nicht von der BC1 unterstützt)
Fazit
Pro´s auf den Punkt
Das EZVIZ BC1 Kamera System eignet sich gut für Einsätze, wo man flexibel und ohne großen (Kosten-)Aufwand ein Überwachungssystem installieren möchte. Die Einrichtung funktioniert schnell und das System funktioniert dann auch ohne große Konfigurationen etc. Das kabellose System mit Akku ist wirklich eine klasse Sache und wer eben danach sucht, der könnte mit der EZVIZ BC1 das passende Produkt gefunden haben.
Die Akkulaufzeit ist auch gar nicht so schlecht und wird locker reichen, um mal einen langen Urlaub zu überbrücken. Je nach Aktivierungshäufigkeit der Kamera kommt man wahrscheinlich so auf Laufzeiten von 2 bis 4 Monaten im Leistungsmodus. Damit kann man leben aber es ist nun mal weit weg von der Herstellerangabe von einem Jahr. Die wird man wahrscheinlich schon erreichen aber eben nur im Energiesparmodus mit seltener Auslösung. Extremfall eben.
Die Bildqualität ist ausreichend, um Bereiche zu überwachen und Personen in einem Abstand von bis zu 2 Metern auch gut zu erkennen. Die S/W Nachtsicht hat mich auch positiv überzeugt und man sieht doch relativ viel und kann auch Gesichter gut erkennen bis ca. 2 Meter Abstand.
Verbesserungsbedürftig
Bei mir gab es einige Startschwierigkeiten aber in den letzten 4 Wochen gab es mehrere Updates der Basis, Kamera und der App die tatsächlich einige Probleme bei mir behoben haben. Die Bildqualität könnte für meinen Geschmack ruhig schärfer sein. Gerade wenn man die Kamera höher montiert oder eben nicht so aufstellen kann, dass der Aufnahmebereich nur 2-3 Meter entfernt ist.. Dann wird man nicht wirklich Details erkennen und Gesichter sehen nur noch wie ein Pixelmatsch aus. Bei Tageslicht und einer Entfernung von bis zu 3 Metern reicht die Qualität aber vollkommen aus. Natürlich zieht eine höhere Bildqualität bei Überwachungskameras auch gleich ein paar Nachteile mit sich bzgl. Netzwerkverbindung, Speicher etc.
Verbesserungsbedürftig ist dann auf jeden Fall die Bewegungserkennung bzw. die Auslösegeschwindigkeit, die bei mir einfach zu lange braucht bis sie dann mal die Aufnahme startet. Ebenfalls finde ich die Aufnahmezeit viel zu kurz. Die Kamera schaltet selbst im Leistungsmodus einfach andauernd mittendrin wieder ab und man hat am Ende viele 2-3 Sekunden Clips mit sehr langer Zeit dazwischen. Auch wenn diese Betriebsart zum Akkusparen gemacht worden ist, lassen sich für meinen Geschmack hier in vielen Fällen keine brauchbaren Überwachungsvideos aufzeichnen. Das ist ein großer Nachteil gegenüber kabelgebundenen Überwachungssystemen, die dann auch wirklich durchgehend aufnehmen, wenn Bewegung erkannt wird. So kann man Vorfälle viel besser nachvollziehen.
Letztendlich haben mich einfach viele Kleinigkeiten gestört, die nicht funktioniert haben, obwohl sie laut Beschreibung oder der App so dargestellt werden (insbesondere IFTT, Home Assistant Einbindung oder Einbindung des RTCP Streams über MotionEye o.ä.).
Zusammenfassung
Ganz ohne Nachteile erhält man eine kabellose Überwachungskamera dann eben doch nicht. So muss man Abstriche bei der Aufnahmequalität bzw. Aufnahmelänge machen und ist teilweise durch die Funkverbindung dann doch ein bisschen eingeschränkt beim Installationsort. Wenn man mit diesen Nachteilen und Schwächen gegenüber kabelgebundenen Systemen aber leben kann, ist das Set aber eine gute Sache.
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Hallo, ich habe einmal zwei fragen.
Zum einen will ich die Kamera etwas höher ( 1. stock also ca. 5m höhe) aufhängen würde hier noch die Bewegungserkennung anspringen?
Und ich würde teilweise einen Fußweg mit im Bild haben, kann ich selber einen Bereich definieren in dem die Kamera bei Bewegung aktiviert wird, so wie man es von anderen Kameras dieser Marke kennt ? Danke schonmal . Liebe Grüße
Hallo Daniel,
Also man kann die Reichweite bzw. Sensitivität des Bewegungsmelders einstellen.
Habe es gerade nochmal getestet. Auf maximaler Stufe springt der Bewegungsmelder bei ca. 6 Meter Entfernung das erste Mal an.
Könnte aber auch knapp werden bei dir, wenn sie allein schon 5 Meter hoch hängt und auf dem Areal weiter hinten sich jemand bewegt (mit Luftlinie > 6 Meter).
Da die Kamera ziemlich weitwinklig ist kann man – besonders bei 5 Meter Höhe sehr große Bereiche abdecken.
Und ja man kann in der App bestimmte Bereiche markieren, in denen nur Bewegung erkannt werden soll.
Habe einen Screeenshot dazu auch nochmal im Beiträg ergänzt. Die Bewegungen auf der Straße kann die Kamera also ignorieren.
VG Patrick
Hallo Patrick,
vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort Das könnte meine Kaufentscheidung leider beeinflussen .
Hast du weitere Kameras dieser Art (Kabellos, mit doch recht langer Laufzeit und Reichweite und ansonsten die gleichen Anforderungen wie die BC1) die du empfehlen kannst?
Liebe Grüße
Also ich würde falls möglich sowieso lieber auf eine kabelgebundene Kamera setzen.
Mir ist aber gerade keine Kamera bekannt, bei der der Bewegungsmelder > 10 Meter Reichweite hat.
Als kabellose Kamera kann ich ansonsten nur noch die Google Nest Outdoor Cam empfehlen https://www.tink.de/google-nest-cam
Ist besonders softwaremäßig deutlich besser meiner Meinung nach aber man ist auf das Nest Cloud Abo für die Videospeicherung angewiesen (glaub bis 3 Stunden Videoaufzeichnung ist es auch noch kostenlos).
Kann dir aber leider nicht genau sagen wie dort die maximale Erkennungsreichweite ist, da ich sie nicht mehr hier habe. Video/Audio Qualität und Akkulaufzeit ist bei der Nest aber auch nicht besser als bei der BC1.
Im Notfall würde ich die BC1 einfach mal ausprobieren, ob sie für dein Szenario funktioniert und ansonsten halt bei Amazon wieder zurückschicken..