Luftreiniger sind bei uns in Deutschland wohl eher in wenigen Haushalten vertreten. Vor allem Allergiker oder Menschen mit Empfindlichkeiten gegen Hausstaub werden sich in diesem Bereich aber schon eher mal umgeschaut haben. Der Alfawise P2 Luftreiniger bietet hier für kleinere Räume eine interessante und sehr günstige Alternative zu deutschen Markenprodukten. Er soll Allergene, Schadstoffe, Staubpartikel, Gerüche und sogar Keime effektiv aus der Luft filtern und so für eine bessere Luftqualität sorgen. Was ihr zu erwarten habt und ob bzw. für wen er empfehlenswert ist, erfahrt ihr in diesem Bericht.
In meinem Fall gibt es vor allem zwei Situationen im Jahr, bei denen ich mir reinere Luft im Zimmer wünsche: Winterzeit und gleichzeitig Heizungszeit, bei der gleichzeitig viel Staub aufgewirbelt wird, sowie die Pollenzeit im Frühsommer.
Überblick Alfawise Luftreiniger
Das Gerät ist zwar nicht gerade klein, findet aber mit einer Höhe von 40 cm und 20 cm Durchmesser problemlos Platz auf dem Schreibtisch oder Schränkchen. Wichtig! Vor dem ersten Betrieb müsst ihr den Deckel an der Unterseite öffnen und die Verpackung um den Filter entfernen.
Unten wird rundherum die Raumluft angezogen und dann über Partikelfilter und Aktivkohlefilter von Partikeln und Gerüchen gereinigt. 110 m³/h Luft werden auf höchster Stufe gereinigt, auf niedrigster Stufe etwa 50 m³/h.
Luftqualitätssensor
Das Gerät hat einen integrierten Luftqualitätssensor drin, der bei zu hohem Partikelanteil in der Luft nach dem Ampelprinzip in 3 Stufen (Grün, Orange, Rot) die Luftreinheit anzeigt. Der Sensor funktioniert auch zuverlässig und relativ schnell – pustet man mal ein bisschen Staub in Richtung des Alfawise springt dieser sofort auf Orange oder Rot. Auch ein Anschalten der Heizung oder Kochen/Braten in der Nähe des Luftreinigers führt bei mir wenige Minuten später dazu, dass der Alfawise eine schlechtere Luftqualität feststellt. Im manuellen Modus hat man nur 2 Ventilatorstufen, im automatischen Modus sind es 3.
Testergebnisse
Stromverbrauch
Standby: 2,3 Watt (Am Strom angeschlossen, aber ausgeschaltet)
Stufe 1 (Low): 14 Watt
Stufe 2 (High): 28,6 Watt
Für den Dauerbetrieb nicht zu verachtende Werte. Für mich ist persönlich der relativ hohe Stand Verbrauch ärgerlich, da man den Luftreiniger eben nur über den Touchbutton einschalten kann und kein richtiger Hauptschalter vorhanden ist. Das haben aber die meisten anderen Luftreiniger auch. Aber auch bei den Betriebswerten ist der Alfawise nicht der sparsamste und verbraucht hier zum Beispiel deutlich mehr wie das Gerät von Philips, welches ich ebenfalls ausprobiert habe.
Lautstärke
Auf Stufe 1 ist die Lautstärke des Alfawise recht dezent mit 35 dB und stört beim Fernsehen, arbeiten oder schlafen nicht. Stufe 2 pustet dann ein ordentlich Stück lauter und stärker. Hier kommt die Lautstärke laut Messung auf 50 dB. Das kann man mit einem Ventilator im Sommer auf höchster Stufe vergleichen. Für den Alltag wird die höchste Stufe aber sehr unüblich sein. Im Automatik Modus hat er 3 Stärkestufen – für jeden Luftqualitätsgrad eine – wobei er hier nur selten auf höchster Stufe läuft und bei mir nur ab und zu mal für 1–2 Minuten auf mittlerer Stufe, wenn viel Staub in der Luft ist.
Feinstaubmessung
Eingesetztes Feinstaubmessgerät:
Mit einem Messgerät wurden zusätzlich die PM 2.5 und PM10 Werte über den Testzeitraum ausgewertet. Kurze Erklärung: Bei den beiden Messgrößen handelt es sich um eine Einstufung von Feinstaub (mikroskopisch kleine Partikel), wobei die Zahlen dem Teilchendurchmesser in Mikrometer entsprechen. Relevant sind diese Werte, da Teilchen mit einem Durchmesser von 10 Mikrometer oder weniger bis in die Lungenbläschen gelangen können und dort schwere Gesundheitsauswirkungen hervorrufen können. Zu PM2,5 zählt z.B. Rauch oder Bakterien und Allergene und zu PM10 Staub oder Pollen.
Keine Produkte gefunden.
Ich habe das Messgerät für einen Referenzwert ohne eingeschalteten Luftreiniger 180 min im Raum bei eingeschalteter Heizung aufzeichnen lassen. Anschließend wurde gelüftet und der Test wiederholt, wobei diesmal nach 60 Minuten der Luftreiniger eingeschaltet wurde im Automatik Modus.
Testergebnis:
Festzustellen ist ein rapider Anstieg an Staubpartikeln nach Einschalten der Heizung. (ja ich habe die Heizung nicht extra entstaubt und geputzt ;-)). Die Werte sinken auch ohne Luftreiniger mit der Zeit langsam wieder ab, bleiben aber auf einem deutlich höheren Niveau. Nach Einschalten des Luftreinigers sinken die Werte zwar etwas verzögert, aber nach 180 Minuten werden bei PM10 sogar niedrigere Werte als zu Beginn gemessen.
Die Messung verdeutlicht aber, dass die Reinigung selbst bei einem relativ kleinen Raum etwas Zeit in Anspruch nimmt und es mindestens 2 Stunden dauert bis der Großteil der Raumluft einmal durch den Luftreiniger geströmt ist und gefiltert wurde. Natürlich wurde im Test durch die Heizung durchgängig weiterhin Staub aufgewirbelt. Ansonsten wäre wahrscheinlich sogar ein schnellerer Abfall der Partikelkonzentrationen zu messen gewesen.
Geruchsneutralisierung
Dank Aktiv-Kohle Filter soll das Gerät auch Gerüche aller Art aus der Luft filtern. Das funktioniert auch tatsächlich und der Laufreiniger sorgte so für frischere angenehme Luft im Zimmer. Essensgerüche/Rauch o.ä. wurden problemlos gefiltert – je nach Intensität nimmt das Ganze aber auch seine Zeit in Anspruch. So dauert es selbst bei kleinen Räumen 30–60 Minuten bis hier stärkere Gerüche restlos aus der Luft gefiltert wurden. So ist meiner Meinung nach in vielen Situationen ein kurzes Stoßlüften effektiver und deutlich schneller.
Beim Härtetest wurde der Luftreiniger in der Küche positioniert und sollte die hartnäckigen Bratgerüche von Speck aus der Luft filtern. Selbst nach einer Stunde waren die Gerüche aber noch deutlich in der Küche wahrzunehmen. Erst nach über 2 Stunden konnte der Luftreiniger die Gerüche fast vollständig entfernen. Man merkt, dass die Filterleistung hierfür nicht ausreicht und Luftdurchsatz für schnellere Ergebnisse höher sein müsste. Hier ist meiner Meinung nach ein kurzes – Fenster auf – und durchlüften deutlich effektiver und einfacher. Natürlich kann man den Luftreiniger nach dem Lüften noch nutzen, um verbleibende Gerüche vollständig aus der Küche und der Wohnung zu entfernen.
Filter Details und Folgekosten
Neben dem Stromverbrauch ist nach einem gewissen Nutzungszeitraum ein Filteraustausch notwendig. Je nach Nutzungsgrad ca. 1-2 mal im Jahr. Bei Alfawise schlägt ein Ersatzfilter mit verhältnismäßig günstigen 12€ zu Buche während Ersatzfilter von Philips etwa 30€ kosten und Comedes für ihre Lavaero Serie sogar bis zu 50€ verlangt. Hier können hohe Folgekosten entstehen, die man beim Kauf nicht unbeachtet lassen sollte.
- 4-Schichten-Struktur: fängt 99 Prozent der Allergene und Schadstoffe ein und liefert saubere und frische Luft.
- Primärfilterschicht: filtert große Staubpartikel und Tierhaare und verlängert so die Lebensdauer des Filters.
- Antibakterielle Beschichtung: tötet Luftkeime, einschließlich Staphylokokken, Grippe, Rhinovirus und Lungenentzündung ab.
- Aktivkohleschicht: eliminiert Haushaltsgerüche von Haustieren, Kochen, Rauchen usw.
- Schwebstofffilter: fängt Staubmilben, Pollen, Tierhaare und andere Allergieauslöser ein.
Fazit:
Der Alfawise ein günstiger Luftreiniger, der ein sehr gutes Filtersystem für dieses Preissegment mitbringt und sich so gerade für kleinere Räume bestens eignet.
Zu Beginn war ich etwas skeptisch, wie effektiv der Luftreiniger die gesamte Raumluft filtern kann. Das Ergebnis nach einigen Wochen Nutzung zeigt, dass er durchaus effektiv ist und die Luftqualität verbessert – jedoch die Filterleistung selbst bei kleinen Räumen (10-15qm) seine Zeit benötigt. Mit kurzem Einschalten ist es daher nicht getan und der Luftreiniger sollte am besten nebenbei mehrere Stunden pro Tag laufen. Je nach Empfinden habe ich ihn meistens 2x 2h oder 3x2h pro Tag eingeschaltet.
Je nach Situation ist der Sinn und Zweck nicht immer gegeben. So ist in vielen Situationen ein Stoßlüften effektiver und schneller. Genauso sollte man Bedenken, dass wenn man im Sommer das Gerät einsetzt zur Pollenreinigung ein kurzes Fenster öffnen zum Lüften wieder alles zunichtemacht.
Für Allergiker gegen Hausstaub, Tierhaare oder Pollen, aber auch Raucherhaushalte oder einfach Leute, die empfindlich auf schlechte Luftqualität reagieren, ist das Gerät auf jeden Fall eine sinnvolle und hilfreiche Lösung. Gerade für das Arbeitszimmer oder das Schlafzimmer sind der Alfawise gut geeignet.
Vergleich zum Philips AC0820/10
- GROSSER ABDECKUNG VON BIS ZU 49 m²: mit CADR 190 m³/h,...
- 2-SCHICHT-HEPA-FILTERUNG: Erfasst 99.5 Prozent der Partikel...
- ZERTIFIZIERT ALLERGIEFREUNDLICH von ECARF, der Luftreiniger...
Als Vergleich wurde das günstigste Luftreiniger-Modell von Philips herangezogen. Hier in wenigen Punkten zusammengefasst:
- Lautstärke des Philips im Schlafmodus war zumindest laut Messung 2 dB leiser, auf dem Turbo Modus übertrifft es den Alfawise geringfügig.
- Deutlich höhere Luftreinigungsrate von 190 m³/h (im Gegensatz zu 110 m³/h) und daher auch für größere Räume geeignet. Das hat sich auch in meinem 13qm großen Testraum bemerkbar gemacht, wo der Philips deutlich schneller zu einer angenehmeren Raumluft gesorgt hat.
- Der Philips hat keinen Aktiv-Kohle-Filter für die Geruchszentralisierung, was ich in manchen Situationen dann doch vermisst habe.
- Deutlich geringerer Stromverbrauch des Philips im Vergleich zum Alfawise. Im Standby 2,4 Watt / 1. Stufe = 2,7 Watt / Turbo Modus 19,5 Watt. Im Durchschnitt hat der Philips auf mittlerer Stufe fast nur ein Drittel an Stromverbrauch im Vergleich zum Alfawise ( 4,4 Watt vs 14 Watt)
- 3x so teuer wie der Alfawise im Anschaffungspreis und doppelt so hohe Folgekosten (Filterkosten Philips: 28€, Alfawise: 13€)
- Der Original Philips Filter, um die beste Leistung Ihres...
- Bis zu 99,9 % Virenentfernung, Der Luftreiniger fängt...
- Lang anhaltende Leistung, Der Philips NanoProtect...
Ein Update zu diesem Beitrag werde ich im Sommer nachreichen, wenn Pollensaison ist. Ich bin gespannt, ob der Luftreiniger hier die Raumluft pollenfrei halten kann.
Letzte Aktualisierung am 11.11.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Ein kleines Update: Der Filter für den Philips AC0820/10 kostet bei Philips 17,99€ und der Anschaffungspreis variiert auch. Ich habe meinen über Amazon Italien vor 2 Wochen für 120€ gekauft.
Unter den Gesichtspunkten ist der Philips AC0820/10 unschlagbar, was das P/L Verhältnis angeht.
Danke für das Update! Das macht den Philips für die Preise wirklich attraktiver.
Bei dem Alfawise sind momentan sogar die Preise gestiegen, sodass er sich derzeit leider nicht allzu sehr lohnt.
Hallo, könnte man die o.g. Geräte evtl zur KFZ-Aufbereitung verwenden?
Hallo,
dürfte ich kurz fragen was Sie genau unter KFZ Aufbereitung meinen?
Gerüche (z.B. Rauch) lassen sich hier natürlich zum Teil neutralisieren.
Wobei wahrscheinlich bei festsitzenden Gerüchen in den Polstern zusätzliche Mittel notwendig sind (Febreze oder was stärkeres), was in den meisten Fällen wahrscheinlich auch effektiver ist.
Von der Raumgröße her reicht der Alfawise von der Leistung her für den Auto Innenraum vollkommen aus, wobei zu bedenken ist, dass er mit 230V läuft und keinen Auto-Adapter für die Stromversorgung hat.